Die Milliardäre der Welt sind im vergangenen Jahr noch reicher geworden. Ihr Vermögen wuchs um 17 Prozent auf sechs Billionen Dollar, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Großbank UBS und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC hervorgeht.
Grund dafür sei die gute Entwicklung von Aktien aus der Technologiebranche und einiger Industrieunternehmen gewesen sowie die Erholung der Rohstoffpreise, die den dort tätigen Unternehmern half. Da sich in zahlreichen Aktienmärkte aufgrund der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken inzwischen Blasen gebildet haben, wächst allerdings auch das Risiko schwerer Einbrüche und damit Vermögensverlusten.
Ihren Reichtum vermehren konnten vor allem die Vermögenden in Asien: Dort gab es im Vorjahr 637 Milliardäre und damit erstmals mehr als in den USA, wo 563 Milliardäre leben. In Europa sind es 342: Hier blieb die Zahl im Vergleich zum Vorjahr etwa gleich.
Diese Zahlen machen deutlich, warum viele Vermögensverwalter – darunter auch UBS und Credit Suisse – auf den asiatischen Markt setzen. Dort erhoffen sie sich hohe Wachstumsraten – denn im Schnitt brachte Asien der Studie zufolge jeden zweiten Tag einen neuen Milliardär hervor. Diese sind in der Region mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren vergleichsweise jung und haben ihr Geld meist selbst erarbeitet. In Europa hingegen ist etwa die Hälfte des Vermögens geerbt.
Das stecken die Superreichen dann am liebsten in die eigene Branche. „Milliardäre nehmen für gewöhnlich höhere Risiken als traditionelle Investoren – und zwar nahe an der eigenen Branche, in der sie sich wohlfühlen und auskennen“, sagte PWC-Partner Marcel Tschanz. Viele davon würden auch in Privatunternehmen investieren.
Die Studie umfasst gut drei Viertel des weltweiten Vermögens von Milliardären – mit Schwerpunkt in den USA, Asien und Europa. Gut ein Zehntel dieser superreichen Klientel sind Frauen.
Weltweit deute einiges daraufhin, dass die Milliardäre auch im Rest des Jahres 2017 und 2018 ihr Vermögen steigern können, erklärten die Autoren der Studie. Der Ausstieg der Notenbanken aus der ultralockeren Geldpolitik und politische Risiken könnten jedoch zu Volatilität führen, hieß es in der Studie.