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Deutsche Einsatzkräfte unterstützen bei Spaniens Waldbrand-Krise

Deutsche Einsatzkräfte unterstützen Spanien im Kampf gegen die schlimmsten Waldbrände seit Jahrzehnten. 67 Feuerwehrleute aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind mit 23 Fahrzeugen in den Norden des Landes gereist, um die spanischen Kollegen zu entlasten. Besonders betroffen ist die Region Extremadura, wo bei Jarilla bereits rund 15.000 Hektar Wald und Buschland verbrannt sind.
19.08.2025 14:07
Lesezeit: 2 min
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Deutsche Einsatzkräfte unterstützen bei Spaniens Waldbrand-Krise
Ein Feuerwehrmann bekämpft einen Waldbrand in Veiga das Meas im Nordwesten Spaniens (Foto: dpa). Foto: Lalo R. Villar

Regierungschef reist in das Brandgebiet der Extremadura

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez und Innenminister Fernando Grande-Marlaska wurden dort am Dienstag erwartet, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu verschaffen. Zuständig für die Vorbeugung und Bekämpfung von Waldbränden sind die Autonomen Gemeinschaften Spaniens, die in etwa die Funktion deutscher Bundesländer haben. Am Montag war Sánchez bereits im Katastrophengebiet von Galicien.

Da viele der regionalen Kräfte überfordert und wegen der Länge der Einsätze auch erschöpft sind, mobilisierte die Zentralregierung inzwischen Hunderte zusätzliche Soldaten. Sie ergänzen die Sondereinheit für Brandbekämpfung "Ume" des Militärs, die von Anfang an dabei ist.

Auch Frankreich, Italien und Finnland schickten Helfer und Löschflugzeuge, die Niederlande, Tschechien und die Slowakei Löschhubschrauber. Wirklich helfen würde aber vor allem Regen. Der aber ist laut Wetterdienst zumindest in den kommenden Tagen nicht zu erwarten.

Gefährlicher Einsatz gegen die Flammen

Der Kampf der Einsatzkräfte gegen die teils mehrere Meter hohen Feuerwände ist gefährlich. Durch heftige und schnell die Richtung ändernde Winde, die zum Teil von den riesigen Waldbränden selbst erzeugt werden, können die Helfer vom Feuer umzingelt werden. Ein spanischer Einsatzleiter sprach von einem Feuer-Tsunami. In Spanien starben bisher vier Menschen, in Portugal zwei. In Galicien wurden am Montagabend vier weitere Feuerwehrleute verletzt, davon einer mit schweren Verbrennungen, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.

Seit Jahresbeginn wurden nach vorläufigen Schätzungen des Europäischen Waldbrandinformationssystems EFFIS vom Montag 3.440 Quadratkilometer Natur zerstört - eine Fläche, die etwa deutlich größer als das Saarland (rund 2.570 Quadratkilometer) ist. Am schwersten betroffen ist der Nordwesten Spanien mit der Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León Galicien und Galicien. Neben der Extremadura ist auch Asturien betroffen.

Dünnbesiedelte Gebiete - Tausende Evakuierte

Bisher wurden vor allem dünn besiedelte und teilweise nur schwer zugängliche Gebiete in gebirgiger Landschaft in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem mussten bereits Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die Feuer zerstörten unter anderem auch Teile von Naturschutzgebieten.

Am Montag waren insgesamt 16 vorwiegend kleinere Landstraßen gesperrt. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Madrid und Galicien blieb am fünften Tag in Folge eingestellt. Mancherorts kam es zu Protesten Betroffener, die sich über mangelnde Vorbeugung von Waldbränden und zu späte Hilfe gegen die Flammen beschwerten.

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