Finanzen

Sammelklage gegen Volkswagen eingereicht

In Braunschweig ist eine Sammelklage gegen Volkswagen eingereicht worden.
06.11.2017 17:01
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Volkswagen-Abgasskandal will der Rechtsdienstleister MyRight für mehr als 15.000 Kunden des Autobauers eine Entschädigung vor dem Landgericht Braunschweig erstreiten. Die in einer einzigen Klage gebündelten Forderungen seien am Montag dem Gericht übergeben worden, teilte das Unternehmen laut AFP mit.

Myright betreibt eine Internetplattform, auf der VW-Kunden ihre finanziellen Ansprüche anmelden und abtreten können. Der Rechtsdienstleister sammelt diese dann und klagt sie gebündelt ein. Bei der am Montag dem Gericht in der niedersächsischen Stadt übergebenen Klage handelt es sich nach Angaben eines Sprechers technisch gesehen um eine Klage der financialright GmbH im Auftrag von Myright gegen VW.

Eine Sprecherin des Gerichts bestätigte am Montag den Eingang von „Unterlagen“. Diese würden nun wie üblich den zuständigen Richtern ausgehändigt, von diesen gesichtet und dann bewertet.

Nach Angaben von Myright summiert sich die Schadenssumme der Klage auf mehr als 350 Millionen Euro. Der Dienstleister will erreichen, dass Volkswagen den Betroffenen den Kaufpreis für ihr Auto zurückzahlt. Insgesamt vertritt er nach eigenen Angaben über 35.000 VW-Kunden. Weitere Klagen sollen demnach noch folgen.

VW hatte Dieselmotoren mit einer Software zur Manipulation von Abgaswerten ausgerüstet. Die illegale Programmierung sorgte dafür, dass die Autos bei standardisierten Testläufen weniger Stickoxide ausstießen als im normalen Straßenbetrieb. Weltweit waren rund elf Millionen VW-Dieselfahrzeuge von dem Skandal betroffen, der 2015 durch Ermittlungen in den USA ans Licht kam.

Bei deutschen Landgerichten sind seither mutmaßlich tausende Zivilklagen von VW-Kunden gegen Autohändler und den Hersteller eingereicht worden. Allein beim Braunschweiger Landgericht waren nach dessen Angaben zuletzt mehr als 400 VW-Verfahren anhängig.

In den Prozessen bemühen sich die Kläger mit unterschiedlichen Argumentationen um eine Rückabwicklung von Kaufverträgen oder andere Formen des Schadenersatzes. Eine klare Rechtsmeinung hat sich bislang nicht ausgebildet, in der weit überwiegenden Zahl der Fälle entschieden die Gerichte nach Schätzungen von Anwälten bislang aber zugunsten von VW. Eine abschließende eindeutige Klärung dürften erst die Urteile der höheren Instanzen bringen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen der Deutschen auf Rekordhoch – aber die Ungleichheit wächst mit
25.04.2025

Private Haushalte in Deutschland verfügen so viel Geld wie nie zuvor – doch profitieren längst nicht alle gleichermaßen vom...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wirtschaftsmodell zerbricht, Polen rückt vor
25.04.2025

Deutschlands Wirtschaftsmaschinerie galt jahrzehntelang als unaufhaltsam. Doch wie Dr. Krzysztof Mazur im Gespräch mit Polityka...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China im Handelskrieg: Regierung bereitet sich auf das Schlimmste vor
25.04.2025

Chinas Führung bereitet sich inmitten des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA auf mögliche Härtefälle vor. In einer Sitzung des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pharmazeutische Abwanderung: Wie Europa seine Innovationskraft verloren hat – und sie zurückgewinnen kann
25.04.2025

Europas einst führende Rolle in der Pharmaforschung schwindet – während andere Regionen aufholen, drohen Abhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik Trump deutet historischen Kompromiss an: Russland will Ukraine nicht vollständig besetzen
25.04.2025

Moskau signalisiert Rückzugsbereitschaft – wenn der Westen zentrale Forderungen erfüllt.

DWN
Finanzen
Finanzen Sozialleistungen belasten Haushalt: Staatsquote steigt erneut
25.04.2025

Höhere Ausgaben des Staates für Sozialleistungen wie Renten, Pflege- und Bürgergeld haben den Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hat Trump mit seiner Einschätzung des deutschen Überschusses recht?
25.04.2025

Trumps Zollpolitik trifft auf deutsche Überschüsse – doch die wahren Ursachen für das Handelsungleichgewicht liegen tiefer.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Crash-Gefahr an den US-Börsen: Fondsmanager warnt vor historischem Einbruch von bis zu 50 Prozent
25.04.2025

Die Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten nimmt spürbar zu. Ein renommierter Fondsmanager schlägt nun Alarm: Der US-Aktienmarkt...