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Auf dem Boden des Mittelmeeres könnte bis 2025 Erdgas aus Israel und Zypern durch eine Riesenpipeline bis nach Italien geleitet werden. Die Energieminister Israels, Zyperns, Griechenlands und der Botschafter Italiens in Zypern haben am Dienstag eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) in der Hauptstadt der Inselrepublik Nikosia unterzeichnet.
Anwesend war auch der für Energie zuständige EU-Kommissar, Miguel Arias Cañete, wie das staatliche zyprische Fernsehen (RIK) am Dienstag berichtete. Die vier Staaten haben sich verpflichtet, die Möglichkeiten für dieses Projekt zu sondieren.
Die rund 2.000 Kilometer lange Pipeline „EastMed“ soll ersten Studien zufolge rund sechs Milliarden Euro kosten. Durch die Pipeline auf dem Grund des Mittelmeeres soll Erdgas aus den reichen Vorkommen im Meer vor Israel nach Zypern und von dort nach Kreta und über das griechische Festland nach Italien gebracht werden. Die Bauzeit wird auf acht Jahre geschätzt.
Durch die Unterwasser-Pipeline sollen jährlich bis zu 16 Milliarden Kubikmeter Erdgas transportiert werden, was in etwa 5 Prozent des jährlichen Verbrauchs in Europa entspricht, berichtet EUObserver.
Ein Joint-Venture zwischen dem italienischen Energiekonzern Edison und der griechischen Gesellschaft Depa soll die Pipeline – welche die längste Unterwasserpipeline der Welt wäre – bauen.
„Es sieht aus wie eine Fantasie, ein Traum, weil es kein vergleichbares Projekt gibt, weil es keine so lange und tief liegende Pipeline auf der Welt gibt. Nun verstehen wir, dass es möglich und machbar ist“, wird der Energieminister Israels, Juval Steinitz, zitiert.
Der griechische Energieminister sagte: „Heute machen wir einen großen Schritt vorwärts.“ Das Projekt sei „für Europa strategisch sehr wichtig.“
Das EastMed-Projekt ist vor dem Hintergrund der Bestrebungen der EU-Kommission zu verstehen, die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl zu verringern. Dazu gehören auch Überlegungen zu einer Pipeline durch das Kaspische Meer, die Beeinflussung der deutsch-russischen Pipeline Nord Stream 2 durch die EU sowie die Investitionen im Bereich des verflüssigten Erdgases (LNG).