Finanzen

Saudi-Arabien: Wirtschaft schrumpft erstmals seit Jahren

Die Wirtschaftsleistung Saudi-Arabiens wird im laufenden Jahr zum ersten Mal seit 2009 sinken.
20.12.2017 16:46
Lesezeit: 1 min

Die Wirtschaftsleistung Saudi-Arabiens wird 2017 zum ersten Mal seit dem Jahr 2009 sinken, wie die Regierung bekanntgab. Der Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrage demnach im laufenden Jahr etwa 0,5 Prozent. Als Hauptgrund dafür gibt die Regierung die immer noch vergleichsweise niedrigen Ölpreise sowie die umfangreichen Sparmaßnahmen an.

Das letzte Mal, dass es zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung kam, war im Jahr 2009. Damals verringerte sich das BIP um etwa 2,1 vor dem Hintergrund der Weltfinanzkrise.

Das Haushaltsdefizit im Geschäftsjahr 2017 werde rund 8,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen, teilte das Finanzministerium in Riad mit. Das entspricht einem Minus von 230 Milliarden Rial (etwa 52 Milliarden Euro).  Im Vorjahr hatte das Defizit noch 12,8 Prozent betragen. Auch für das kommende Jahr rechnet das Ministerium mit einem Fehlbetrag im Haushalt, zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass dieser durch die Einsparungen weiter reduziert werden kann.

Weil diese Einsparungen aber das Wirtschaftswachstum belasten, nimmt die Regierung seit einiger Zeit verstärkt neue Schulden auf. Frisches Geld verspricht sich die Führung in Riad von einer Teilprivatisierung des staatlichen Ölkonzerns Aramco – dessen geplanter Börsengang jedoch unsicher ist.

Bemerkenswert vor dem Hintergrund der finanziellen Lage des Landes ist die Verhaftung dutzender reicher Prinzen und Geschäftsleute vor einigen Wochen. Inzwischen mehren sich Berichte darüber, dass diese sich ihre Freiheit erkaufen können. Wie Bloomberg berichtet, friert die Zentralbank noch immer neue Konten von Beschuldigten ein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen „Krise ist die neue Normalität“ – Warum kluge Investoren jetzt gegen den Strom schwimmen müssen
23.04.2025

Volatilität ist kein Ausnahmezustand mehr, sondern System. Warum Investoren jetzt mit Besonnenheit, Disziplin und antizyklischer Strategie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitaler Produktpass: Was die EU plant und was das für Firmen bedeutet
23.04.2025

Die Europäische Union will Ressourcen schonen und Emissionen und Abfälle reduzieren. Dafür plant sie den sogenannten digitalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bierbrauer in der Krise
23.04.2025

Eigentlich feiern die Brauer am 23. April den Tag des deutschen Bieres. Doch auch in diesem Jahr sind die Perspektiven der Branche eher...

DWN
Politik
Politik Spar- und Investitionsunion: Brüssel will die unsichtbare Zollmauer einreißen – und den Finanzsektor revolutionieren
23.04.2025

Brüssels stille Revolution: Wie Kommissarin Albuquerque den europäischen Finanzmarkt neu ordnen will – und dabei an den Grundfesten der...

DWN
Politik
Politik Putins Frontstopp: Moskaus neues Angebot könnte Trump in die Falle locken
23.04.2025

Putins überraschende Gesprächsbereitschaft trifft auf strategisches Kalkül in Washington – der Westen steht vor einer geopolitischen...

DWN
Politik
Politik Bye bye, Washington: Elon Musk will erstmal Tesla retten
23.04.2025

Elon Musk zieht sich zunehmend aus Washington zurück – und verspricht dafür Millionen autonomer Teslas. Doch die Zweifel an seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China in der Zwickmühle: Handelskrieg trifft Arbeitsmarkt – Millionen Jobs in Gefahr
23.04.2025

Die chinesische Wirtschaft wächst – zumindest auf dem Papier. Doch der Schein trügt. Hinter den offiziellen Zahlen verbirgt sich ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Zölle treffen Chinas digitale Angriffsstrategie ins Mark: Temu und Shein vor Rückzug aus dem US-Markt
23.04.2025

US-Zölle beenden Chinas E-Commerce-Expansion – Temu und Shein geraten ins Wanken, Europas Märkte droht eine neue Importwelle.