Politik

Proteste gegen steigende Preise im Iran

Im Iran ist es zu Protesten gegen die Regierung gekommen.
30.12.2017 01:10
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei Protestaktionen gegen gestiegene Preise im Iran werden laut Reuters zunehmend politische Forderungen laut. Am Freitag löste die Polizei nach Berichten der Nachrichtenagentur Fars in der Stadt Kermanschah eine Demonstration auf bei der es zu Sprechchören gegen die Regierung gekommen war. Rund 300 Menschen hätten demnach gerufen: "Lasst die politischen Gefangenen frei" und "Freiheit oder Tod". Außerdem sei öffentliches Eigentum zerstört worden, meldete Fars.

Am Donnerstag hatten in Maschhad, der zweitgrößten Stadt Irans, Hunderte Menschen gegen hohe Preise demonstriert und dabei auch politische Slogans skandiert. Der oberste Geistliche in der Stadt, Ajatollah Ahmed Alamolhoda, forderte die Polizei zum Durchgreifen auf. Wenn dies nicht geschehe, würden Feinde Irans Filme und Fotos veröffentlichen und behaupten, das System der Islamischen Republik habe in Marschhad seine revolutionäre Basis verloren, sagte Alamolhoda laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Irna.

Auch in mindestens zwei weiteren iranischen Städten kam es zu Protestaktionen.

Politische Proteste sind im Iran selten. Meist entzündet sich die Kritik an ungezahlten Löhnen oder an Entlassungen von Arbeitern. Vizepräsident Eschak Dschahangiri äußerte die Vermutung, dass Regierungsgegner die sozialen Proteste für sich instrumentalisierten. Sie würden sich jedoch "ihre eigenen Finger daran verbrennen".

Die US-Regierung hat die Festnahme von Demonstranten bei den jüngsten Protesten im Iran kritisiert. "Die USA verurteilen die Verhaftung von friedlichen Demonstranten scharf", erklärte das Außenministerium in Washington am Freitag. "Wir fordern alle Staaten dazu auf, das iranische Volk und seine Forderungen nach Grundrechten und ein Ende der Korruption zu unterstützen."

Nach den Protesten sind am Samstag zahlreiche regierungstreue Iraner auf die Straße gegangen, um dem Ende der Unruhen 2009 zu gedenken. Das staatliche Fernsehen zeigte Bilder von Demonstranten in der Hauptstadt Teheran und der zweitgrößten Stadt des Landes, Maschhad.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...