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Die Vermögensverwaltung der US-amerikanischen Großbank Morgan Stanley hat sich von allen in ihrem Portfolio befindlichen riskanten Anleihen getrennt. Dies berichtet Bloomberg mit Verweis auf den obersten Investitionsbeauftragten der Bank, Mike Wilson.
Wilson zufolge ist der Marktzyklus bereits zu weit fortgeschritten, um noch in höher verzinste, aber riskantere Papiere zu investieren. Aus diesem Grund habe Morgan Stanley – das etwa 2 Billionen Dollar an Kundenvermögen verwaltet – alle riskanten Anleihen verkauft.
Der Grund für die außergewöhnliche Maßnahme ist, dass sich die Situation der Weltwirtschaft aus Sicht der Bank in Zukunft verschlechtern wird und die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch einer Rezession immer mehr zunehme. „Ja, die Steuerreform wird für mehr Dynamik bei Aktien von Großkonzernen sorgen, aber der Schub dürfte nur kurzfristig sein und Schwächen in vielen Firmenbilanzen nur verdecken“, heißt es in einem von Wilson verfassten Rundschreiben.
„Während die gerade in den USA beschlossenen Steuersenkungen auf kurze Sicht zu mehr Wachstum führen könnten, werden sie im Gegenzug zu jenen Exzessen führen, die wir typischerweise vor dem Ausbruch einer Rezession sehen – die Anleihemärkte spüren so etwas schneller als die Aktienmärkte. Wir haben vor Kurzem unsere übrigen High Yield-Positionen auf Null heruntergefahren, weil wir uns auf deutliche Verschlechterungen im riskanteren US-Anleihesegment aufgrund tieferer Unternehmensgewinne einstellen“, schreibt Wilson.
Wilson zufolge sollten sich Anleger im laufenden Jahr auf „mindestens eine Korrektur“ in den weltweiten Aktienmärkten einstellen. Der Ausbruch einer vollumfänglichen Rezession im Jahr 2018 sei unwahrscheinlich, die Wahrscheinlichkeit dafür nehmen jedoch weiter zu.
Unternehmen hatten im vergangenen Jahr soviel neue Schulden aufgenommen, wie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr. Bedenklich ist zudem der deutliche Anstieg bei Kredite für hoch verschuldete Unternehmen.