Die chinesischen Behörden haben kurz vor dem Jahreswechsel ein riesiges Schneeball-System aufgedeckt, welches offenbar über das Handelsportal Qianbao abgewickelt wurde. Wie die Asia Times berichtet, hatte das Unternehmen auf dem Höhepunkt seiner Aktivitäten etwa 200 Millionen registrierte Nutzer.
Mit dem Versprechen umfangreicher Renditen und schneller Gewinne war es Qianbao offenbar möglich, im vergangenen Jahr täglich bis zu 2 Millionen neue Nutzer anzulocken. Der Gründer der Seite, Zhang Xiaolei, hatte sich kurz nach Weihnachten freiwillig den Behörden gestellt. Ihm wird vorgeworfen, auf illegale Weise etwa 70 Milliarden Yuan (etwa 9 Milliarden Euro) erworben zu haben. Falls die Vorwürfe zutreffen, wäre dies der größte Finanzbetrug in der Geschichte des Landes.
Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass Qianbao ein riesiges Schneeballsystem darstellt. Neue Mitglieder hätten demnach ohne ihr Wissen mit ihren Beiträgen Gewinne für bereits registrierte Kunden finanziert.
Das Unternehmen veröffentlichte am Montag einen Aufruf an die Nutzer, „den Sicherheitsbehörden im ganzen Land Hinweise zu geben und bei den Ermittlungen gegen Zhang Xiaolei behilflich zu sein.“ Qianbao ist nur einer von hunderten oder tausenden Finanzvehikel in China, denen intransparente Geschäfte nachgesagt werden.