Politik

USA verhängen hohe Zölle auf Solarmodule und Waschmaschinen

Die US-Regierung hat hohe Zölle verhängt, um Importe aus China zurückzudrängen.
23.01.2018 02:02
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Regierung hat hohe Zölle auf den Import von Solarmodulen und Waschmaschinen verhängt, um die Konkurrenz aus China zu schwächen. Die Zölle auf Solarmodule sollen bis zu 30 Prozent betragen und auf Waschmaschinen bis zu 50 Prozent, teilte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer am Montag in Washington mit. Die billigen Importe hätten den Produzenten in den USA "ernsthaften Schaden" zugefügt, begründete er den Schritt.

Die Solarindustrie in den USA kritisierte die Zölle allerdings und warnte vor einer Schwächung der Inlandsbranche. Der Branchenverband SEIA bezifferte die Zahl der zu erwartenden Arbeitsplatzverluste in den USA auf 23.000, weil nun Investitionen im Solarbereich in Milliardenhöhe auf Eis gelegt würden. Seit 2012 hatte sich die Produktion von Solarstromenergie in den USA verdreifacht – ein wichtiger Grund waren die preisgünstigen Importe aus China. Nun drohe der Branche eine "Krise", warnte SEIA.

Der Handelsbeauftragte Lighthizer stellte die Zollentscheidung hingegen in Zusammenhang mit der "America First"-Politik von Präsident Donald Trump. Der Schritt mache klar, "dass die Trump-Regierung stets die amerikanischen Arbeiter, Bauern, Rancher und Geschäftsleute verteidigen wird", erklärte er.

Der Zollentscheidung ging laut Lighthizer eine intensive Untersuchung der US-Handelskommission (USTR) voraus. Diese habe ergeben, dass die Importe aus dem Ausland die Produktion in den USA erheblich schadeten. Klage gegen die Solarmodul-Importe hatten zwei angeschlagene Solarunternehmen eingereicht: Suniva sowie die deutsche Firma Solarworld, die auch in den USA produziert.

Die Zölle für Solarmodule sollen vier Jahre lang erhoben werden. Im ersten Jahr soll der Satz 30 Prozent betragen, dann soll er schrittweise auf 15 Prozent im vierten Jahr fallen.

Die Zölle auf Waschmaschinen sollen drei Jahre gelten; anfangs sollen sie bei 20 Prozent liegen und dann auf 16 Prozent abfallen. Dies gilt allerdings nur für die ersten 1,2 Millionen importierten Maschinen. Alles, was darüber hinaus importiert wird, soll mit einem Zoll von 50 Prozent belegt werden.

Der US-Präsident hat sich wiederholt für einen Kurs der wirtschaftlichen Abschottung stark gemacht und verspricht, durch die Globalisierung verloren gegangene Industriejobs wieder zurückzuholen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Papst Leo XIV.: Kapitalismuskritik bei der Amtseinführung
19.05.2025

Papst Leo nutzt seine erste große Bühne für klare Worte. Zwischen Applaus und Kritik: Was bedeutet seine Kapitalismus-Kritik für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Berkshire Hathaway nach Buffett: Ein Imperium ohne seinen Architekten – droht der Zerfall oder folgt ein neuer Aufstieg?
19.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära – und möglicherweise beginnt eine neue. Doch die Märkte reagieren nervös: Wie viel...

DWN
Politik
Politik Wahlen in Polen: Enges Rennen bei der Präsidentschaftswahl in Polen - es kommt zur Stichwahl
18.05.2025

Bei den Wahlen in Polen liefern sich der liberale Rafal Trzaskowski und der konservative Karol Nawrocki laut aktuellen Prognosen ein...

DWN
Politik
Politik „Trump ist nur eine Episode“: Boltons Abrechnung mit dem Mann im Weißen Haus
18.05.2025

Während Europa nervös auf jeden Tweet aus Washington reagiert, warnt Ex-Sicherheitsberater John Bolton: Nicht Trump sprengt die NATO –...

DWN
Technologie
Technologie Cyberkriminalität: Nur ein Klick von der Katastrophe entfernt
18.05.2025

Cyberkriminalität ist zur globalen Supermacht aufgestiegen – mit höherem Schaden als die Volkswirtschaften Deutschlands und Japans...

DWN
Panorama
Panorama Whisky – die stets liquide Luxus-Geldanlage
18.05.2025

Wein, Uhren, Schmuck, Handtaschen, Kunst, Oldtimer – es gibt viele Möglichkeiten, in alternative Geldanlagen zu investieren. Die meisten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Marokko als chinesisches Tor zur EU – doch Handelskrieg könnte Riegel vorschieben
18.05.2025

Peking investiert Milliarden in Marokkos Industrie – doch geopolitische Spannungen und der drohende Protektionismus eines möglichen...

DWN
Politik
Politik Gefängnis, Gericht, Geschichte – Stammheim 50 Jahre nach dem RAF-Prozess
18.05.2025

Vor 50 Jahren begann in Stammheim der RAF-Prozess – ein juristisches Mammutverfahren gegen den Terror. Wie viel Rechtsstaat blieb im...