Finanzen

Nächste Schulden-Krise könnte US-Unternehmen schwer treffen

Lesezeit: 1 min
28.02.2018 17:18
Die US-amerikanischen Unternehmen sind aufgrund ihrer hohen Verschuldung anfällig für finanzielle Zusammenbrüche.
Nächste Schulden-Krise könnte US-Unternehmen schwer treffen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die immense Verschuldung US-amerikanischer Unternehmen stellt ein großes Risiko für die Wirtschaft des Landes dar. Wie CNN berichtet, könnten Schuldenkrisen und daraus resultierende weitere Verwerfungen insbesondere durch zwei Entwicklungen ausgelöst werden: Eine Rezession der Weltwirtschaft und weiter steigende Leitzinsen.

Beide Entwicklungen hätten wahrscheinlich zur Folge, dass für viele Unternehmen Probleme bei der Rückzahlung ihrer Schulden entstehen. Eine Rezession verschlechtert die Einkommenssituation und die Bonität der Firmen, während höhere Leitzinsen die Rückzahlungsbedingungen erschweren sowie die Finanzierungskosten für neue Schulden erhöhen.

Der neue Präsident der Zentralbank Federal Reserve, Jerome Powell, hatte am Dienst angedeutet, dass er die Leitzinsen im laufenden Jahr mehrfach anheben wird.

„Indem nun der Topf des schnellen Geldes abgeräumt wird, könnte der nächste Insolvenz-Zyklus ausgelöst werden“, schrieb die Ratingagentur S&P kürzlich in einem Bericht mit dem Titel „Schulden hoch, Insolvenzen tief – irgendetwas wird passieren“ zur Lage US-amerikanischer Unternehmen.

CNN zufolge müssen US-Unternehmen bis zum Jahr 2022 etwa 4,4 Billionen Dollar zurückzahlen. In den vergangenen Jahren hatten Unternehmen in den USA und weltweit aufgrund der laxen Geldpolitik der Zentralbanken Schulden in signifikantem Umfang aufgenommen. Wie die Financial Times berichtete, entfielen im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der neuen Anleihe-Schulden weltweit auf Unternehmen.

Die Schulden der Unternehmen hatten im dritten Quartal 2017 verglichen zum Wirtschaftswachstum (BIP) der USA mit etwa 46 Prozent ein Allzeithoch erreicht, wie aus einer Analyse von Informa Financial Intelligence hervorgeht. S&P zufolge entfallen zudem etwa 27 Prozent der Schulden auf „hochgradig verschuldete“ Unternehmen mit geringer Bonität.

„Das ist sicherlich ein Grund um vorsichtig zu sein – besonders, weil der Aufschwung schon lange läuft und die Federal Reserve die Leitzinsen weiter anheben wird“, wird ein Analyst von Informa Financial Intelligence von CNN zitiert. „Alles ist gut, bis es eben nicht mehr alles gut ist.“

Die Federal Reserve beobachtet den Vorgang, wählt öffentlich aber moderate Worte. „Die Verschuldung im Unternehmenssektor bleibt hoch und die Emission riskanter Anleihen ist in den vergangenen Monaten gestiegen“, heißt es in einem halbjährlichen Bericht an den Kongress.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Römertopf: Investor verlagert Produktion aus Deutschland
06.12.2023

Für die insolvente Traditionsmarke Römertopf wurde ein Investor gefunden. Dieser produziert fortan nicht mehr in Deutschland.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Rekord-Ölproduktion der USA fordert OPEC+ heraus
06.12.2023

Die USA produzieren dieses Jahr so viel Rohöl wie nie zuvor. Dies erschwert die Bemühungen der OPEC+, mit Förderkürzungen die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kahlschlag in der Baubranche - zehntausende Arbeitsplätze gefährdet
06.12.2023

Die Klima-Vorschriften der Bundesregierung würgen den deutschen Wohnungsbau ab - mit Folgen für zehntausende Beschäftigte.

DWN
Politik
Politik Industrie: Auftragseingänge brechen drastisch ein
06.12.2023

Die Auftragseingänge der Industrie tauchten im Oktober kräftig ab. Eine Besserung ist weit und breit nicht in Sicht. Blickt man aus...

DWN
Politik
Politik Ungarn wird EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine blockieren
06.12.2023

Ungarns Regierung wird Beitrittsverhandlungen der EU mit der Ukraine ablehnen. Beim anstehenden Treffen der EU dürfte es zu großen...

DWN
Finanzen
Finanzen Zinssenkungsfantasie beherrscht das Marktgeschehen
06.12.2023

Insbesondere die als dovish interpretierte Rede des US-Notenbankvorsitzenden Jerome Powell war es, die den Märkten am vergangenen Freitag...

DWN
Politik
Politik Bundesumweltamt will Auto-Fahrer für Haushaltskrise zahlen lassen
05.12.2023

Die Ampel kann ihre Haushaltskrise sofort beheben, wenn sie verschiedene Subventionen für den Automobilsektor abschafft, sagt...