Politik

China: Zentralbank interveniert mit massivem Stimulus

Lesezeit: 1 min
19.06.2018 12:02
Die chinesische Zentralbank muss im Handelskrieg mit den USA.
China: Zentralbank interveniert mit massivem Stimulus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die chinesische Zentralbank verlieh am Dienstag über ihre mittelfristige Kreditfazilität (MLF) 200 Milliarden Yuan (31 Milliarden US-Dollar) an Finanzinstitute, was Bedenken hinsichtlich der Liquidität und der potenziellen wirtschaftlichen Belastung durch einen Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten zum Ausdruck brachte.

Die Liquiditätsspritze sollte "die mittel- bis langfristige Liquiditätslücke im Bankensystem ausgleichen", um Faktoren wie Steuerzahlungen, die Ausgabe von Staatsanleihen und die Fälligkeit von Reverse Repos zu begegnen.

Darüber hinaus stellt Chinas Zentralbank den Geldhäusern der Volksrepublik weitere Erleichterungen in Aussicht. Die Mindestreserveanforderungen - im Fachjargon RRR genannt - sollten angemessen gesenkt werden, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Arbeitspapier der Währungshüter. Damit sollten die Banken entlastet werden. Da China noch ein Schwellenland sei, müsse das Niveau jedoch noch relativ hoch bleiben. Die Notenbank PBOC hatte bereits im April beschlossen, dass Institute weniger Kapital als Mindestreserve halten müssen.

Umso niedriger der Reservesatz für Geschäftsbanken ist, desto mehr Spielraum haben sie zur Vergabe von Darlehen. Die Entscheidung der Notenbank wurde damals kurz nach der Veröffentlichung neuer Wachstumsdaten aus dem Reich der Mitte bekannt. Mit einem Plus von 6,8 Prozent hat sich die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal gut geschlagen.

Die Intervention kam nur wenige Stunden nachdem US-Präsident Donald Trump den Handelskrieg mit Peking verschärft hatte, indem er drohte, einen Zehn-Prozent-Zoll auf 200 Milliarden Dollar chinesischer Waren zu erheben. Tommy Xie, Chief der Greater China Research bei der OCBC Bank, sagte Reuters, dass die MLF-Injektion wahrscheinlich "Teil des Pakets" von Maßnahmen sei, um den möglichen Auswirkungen des Handelskonflikts entgegenzuwirken. Er sagte, dass die PBOC angesichts steigender Kreditausfallrisiken, eines verlangsamten Wachstums und eines drohenden Handelskrieges "stimulierender" werden könnte.

Die PBOC aktivierte zuletzt am 6. Juni Mittel die MLF und vergab 463 Milliarden Yuan an Finanzinstitute, da 259,5 Milliarden Yuan an MLF-Darlehen fällig wurden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Boom bei Gründungen von KI-Startups in Deutschland
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, entstehen in Deutschland gerade unzählige KI-Startups. Im...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
24.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...