Technologie

Deutschland eröffnet nationales Roboter-Zentrum

Die Bundesregierung und die Industrie nehmen ein nationales Roboter-Zentrum in Betrieb.
14.08.2018 09:35
Lesezeit: 1 min

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit zwölf Millionen Euro ein Kompetenzzentrum, in dem mehrere wissenschaftliche Institute sowie eine Reihe von Unternehmen autonome und teilautonome künstlich intelligente Roboter entwickeln werden. Der Name des Zentrums mit Sitz in Karlsruhe lautet ROBDEKOM und steht für „Robotersysteme für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen“. Ziel ist es, Roboter zu entwickeln, die Menschen bei der Arbeit in chemisch oder nuklear verseuchten Gebieten, in Kernkraftwerken sowie auf Deponien ersetzen können. Neben dem „Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung“ (IOSB) sind auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie Unternehmen aus den Bereichen Automatisierung, Kerntechnik sowie Geotechnik an dem Zentrum beteiligt. Die Förderung durch das BMBF erfolgt im Rahmen des Programms „Forschung für die Zivile Sicherheit“.

Die zu entwickelnden Roboter sollen in der Lage sein, Dekontaminationsarbeiten weitestgehend selbständig durchzuführen. Unter anderem sollen sie verstrahlte sowie biologisch und chemisch verunreinigte Flächen und Teile reinigen, in unwegsamem Gelände navigieren, Hindernissen ausweichen und verseuchtes Material aufnehmen und an einer anderen Stelle wieder abladen können. Die einzige Aufgabe der beteiligten Menschen wird es sein, die Arbeiten von einem sicheren Leitstand aus zu koordinieren, zu überwachen und bei komplexen Aufgaben per Fernsteuerung einzugreifen. Bei den Robotern werde es sich weder um klassische Industrie-Roboter noch um menschenähnliche Roboter handeln, so der Sprecher des Kompetenzzentrums, Prof. Jürgen Beyerer: „Wir setzen auf innovative Konzepte wie zum Beispiel Kletterroboter oder automatisierte Baumaschinen.“

Die an ROBDEKOM beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen haben bereits Erfahrungen in der Entwicklung autonomer Roboter gesammelt, zum Beispiel für den Einsatz in der Tiefsee sowie im Weltraum. Auch haben sie bereits geländegängige Roboter-Fahrzeuge sowie einen autonomen Bagger gebaut. Doch die Arbeit an den Dekontaminations-Robotern wird ihre bisher anspruchsvollste Aufgabe sein. Es gehe darum, die Autonomiefähigkeiten der Roboter auf ein bisher nicht erreichtes Niveau zu bringen und sie „noch flexibler, leistungsfähiger sowie leichter handhabbar zu machen“, so Christian Frey vom IOSB.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie AI Continent Action Plan: Wie Europa die USA und China vom KI-Thron stoßen will
28.04.2025

Die Europäische Kommission hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, um Europa zur führenden Kraft im Bereich der Künstlichen Intelligenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Auto-Förderung: Wie geht es weiter und was plant die neue Bundesregierung?
28.04.2025

Das Ziel bleibt eindeutig – der genaue Weg aber offen. "Wir werden die E-Mobilität mit Kaufanreizen fördern", steht im...

DWN
Politik
Politik Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister: Steuerzahlerbund kritisiert Selbstbedienung
28.04.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Boeing unter Druck: Zölle verschärfen die Krise beim größten US-Exporteur
28.04.2025

Boeing, der größte US-Exporteur, steckt seit Jahren in einer Krise. Neue Zölle und Handelskonflikte verschärfen sie weiter. Die...

DWN
Panorama
Panorama Stromausfall Spanien und Portugal: Nichts geht mehr - schwierige Suche nach der Ursache
28.04.2025

Ein umfassender Stromausfall Spanien hat am Montagmittag die Iberische Halbinsel erschüttert. Weite Teile Spaniens und Portugals auf dem...

DWN
Politik
Politik Ministerposten der Union: Alle Namen und Überraschungen im Überblick
28.04.2025

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl von Friedrich Merz steht die Aufstellung der Ministerposten der Union fest. Die SPD wird ihre...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor – Kabinettsliste mit Manager für Digitalisierung
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung haben CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Technologie
Technologie Profi für Sicherheitslösungen: Bedrohungen sind alltäglich - so erhöhen Unternehmen die Cybersicherheit
28.04.2025

Cybersicherheitsabteilungen in Unternehmen ähneln zunehmend Notaufnahmen – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die Bedrohungen...