Politik

British Airways und Air France stoppen Flüge nach Teheran

British Airways und Air France beugen sich den US-Sanktionen gegen den Iran. Auch Google verschärft den Kurs gegen den Iran.
24.08.2018 02:09
Lesezeit: 1 min

British Airways und Air France setzen als Konsequenz aus den US-Sanktionen gegen den Iran ihre Flüge nach Teheran aus. Die britische Fluggesellschaft teilte am Donnerstag mit, der vorläufig letzte Flug von London in die iranische Hauptstadt sei für den 22. September geplant, der letzte in umgekehrter Richtung werde am 23. September starten. Es rechne sich gegenwärtig nicht mehr, diese Strecke zu bedienen, erklärte British Airways, die der in Spanien registrierten IAG gehört.

Air France werde den Flugverkehr nach Teheran vom 18. September an einstellen, sagte ein Sprecher der französischen Fluggesellschaft und verwies auf mangelnde Umsätze auf der Strecke. Die Gesellschaft hatte diesen Schritt bereits angekündigt. Air France flog seit Sommer 2016 wieder nach Teheran. Die Flüge waren seit der islamischen Revolution 1979 gestrichen gewesen. Auch British Airways hatte die Flüge nach dem 2015 geschlossenen internationalen Atomabkommens mit dem Iran wiederaufgenommen. Der iranische Botschafter in Großbritannien, Hamid Baeidinedschad, bedauerte die Entscheidung von British Airways. Auf Twitter erklärte er, die Nachfrage sei weiterhin hoch.

Die US-Regierung hat bereits eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen den Iran wieder in Kraft gesetzt, weitere Sanktionen sollen im November folgen. So drohen die USA Firmen aus dritten Ländern mit Strafmaßnahmen, sollten sie weiterhin Geschäfte mit dem Iran betreiben. Mehrere Unternehmen haben sich daraufhin aus dem Land zurückgezogen oder diesen Schritt angekündigt. Damit schrumpft auch die Nachfrage nach Flügen in den Iran.

US-Präsident Donald Trump hatte das von seinem Vorgänger Barack Obama mit Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und dem Iran geschlossene Abkommen im Mai einseitig aufgekündigt. Die anderen Unterzeichnerstaaten wollen es aufrechterhalten. Es sieht die Aufhebung von Sanktionen gegen den Iran vor, der im Gegenzug sein Atomprogramm begrenzt und internationale Kontrollen seiner Atomanlagen zulässt. Trump will nun den Iran zur Aushandlung eines neuen, weiter reichenden Atomabkommens zwingen.

Google hat nach eigenen Angaben 39 YouTube-Kanäle abgestellt, die in Verbindung mit dem staatlichen iranischen Sender stehen sollen. Auch sechs Blogs auf seinem Blog-Dienst Blogger und 13 Accounts bei Google+ seien entfernt worden, teilte Google am Donnerstag mit. Die Untersuchungen gingen weiter, die Ergebnisse würden den Behörden mitgeteilt.

Am Dienstag hatten Facebook, Twitter und die Google-Mutter Alphabet gemeinsam Hunderte Konten entfernt, die in Zusammenhang mit einer iranischen Propagandaaktion gestanden haben sollen.

Google hat die Sicherheitsfirma FireEye engagiert, die nach eigenen Angaben eine verdächtige Beeinflussungskampagne ausgemacht hat. Diese habe ihren Ursprung im Iran und sei auf Zielgruppen in den USA, Lateinamerika und den Nahen Osten gerichtet gewesen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...