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Touristik-Konzern TUI ersetzt Reise-Vermittler durch Blockchain

TUI nutzt im Management von Reisedaten Blockchain-Technologie, um Reise-Vermittler wie Expedia zu ersetzen.
08.12.2018 21:35
Lesezeit: 2 min

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Touristik-Konzern TUI ersetzt Reise-Vermittler durch Blockchain

Die deutsche TUI Group, das weltweit größte Tourismusunternehmen, arbeitet daran, die Blockchain-Technologie in die Reisebranche zu integrieren. Denn CEO Friedrich Joussen will die Dienstleistungen von Online-Reisebüros wie Expedia ersetzen.

Mit 1.600 Reisebüros, sechs Fluggesellschaften, mehr als 380 Hotels, 16 Kreuzfahrtschiffen und weiteren touristischen Unternehmen ist die TUI Group weltweit aktiv.

Derzeit befinden sich alle Verträge des Unternehmens in einer privaten Blockchain. Doch möglicherweise kann die Blockchain-Plattform öffentlich gemacht werden, sodass auch Agenten und Kunden darauf zugreifen können, um Reisen zu buchen.

"Wenn Sie 20 Millionen Kunden individuell ansprechen möchten, benötigen Sie modernste IT-Technologie. Die Blockchain ist also nicht das Internet, die Blockchain ist das nächste Internet", sagte CEO Joussen.

Die TUI Group erwartet, dass Blockchain die Grundlage für ein System bilden könnte, das Echtzeit-Datensätze verwaltet, wie sie in der Reisebranche benötigt werden. Zum Beispiel könnten Hotels, die ein zusätzliches Inventar zum Verkauf anbieten, die Blockchain mit diesem Inventar aktualisieren, und jeder könnte den Preis sehen und direkt mit dem Hotelier in Kontakt treten.

"Es ist billiger, hat eine höhere Leistung und ist von überall aus zugänglich - es ist eine reine Kostengleichung", sagte Joussen in der Zeitung Skift.

Das BedSwap-Projekt von TUI verwendet ein Blockchain-System, um in Echtzeit Aufzeichnungen über die Verfügbarkeit von Hotelbetten zu führen. Dieses Betteninventar kann dann innerhalb von Sekunden marktübergreifend angeboten werden, und es ist nicht mehr erforderlich, dass ein Vermittler wie Expedia die Informationen verwaltet.

Wenn diese Technologie in der Industrie eingeführt wird und jeder die Verfügbarkeit von Räumen oder Flügen in Echtzeit einsehen kann, prognostiziert Joussen für die nächsten Jahre Millioneneinsparungen.

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