Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis arbeitet einem Medien-Bericht zufolge an einem konkreten Plan zur Stützung der nach Kapital suchenden NordLB. Demnach sollen sich mehrere öffentlich-rechtliche Spitzeninstitute an einer Kapitalstärkung der NordLB beteiligen und somit Anteilseigner des Hannoveraner Geldhauses werden, berichtete das Handelsblatt am Montag unter Berufung auf Finanzkreise.
Anschließend könne die NordLB dann Kern für eine weitere Konsolidierung des Landesbanken-Sektors sein. Ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) sagte dazu: "Den Bericht des Handelsblatts können wir inhaltlich nicht nachvollziehen."
Der Verband prüfe allerdings verschiedene Optionen zum Thema NordLB, fügte der DSGV-Sprecher hinzu. Es sei aber zu früh, einzelne Optionen öffentlich zu bewerten. Die NordLB lehnte eine Stellungnahme ab. Der Mehrheitseigentümer Niedersachsen bekräftigte nur, das Land sei neben dem laufenden Bieterverfahren mit Finanzinvestoren auch offen für eine öffentlich-rechtliche Lösung.
Die Sparkassen-Finanzgruppe will der Zeitung zufolge über die Zukunft der NordLB am kommenden Montag bei einem Krisengipfel in Berlin beraten. Dabei sollen neben der Beteiligung von Landesbanken an der NordLB auch andere Möglichkeiten diskutiert werden. Oberstes Ziel sei es, eine Abwicklung der NordLB zu verhindern. Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr von mehreren Beteiligten, dass es derzeit intensive Gespräche in alle Richtungen gebe. "Die Zeit läuft, jetzt wird das Spiel ernst", hieß es.
Die Eigentümer suchen seit rund einem Jahr nach Wegen, das dünne Finanzpolster der Bank zu stärken. Im Gespräch ist ein Kapitalbedarf von rund 3,5 Milliarden Euro. Man arbeite intensiv daran, "das Institut zukunftsfähig aufzustellen und die Kapitalquoten mittels einer Kapitalstärkung zu erhöhen" sagte der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) jüngst im Reuters-Interview. Hierzu prüfe man derzeit verschiedene Optionen.
Im Gespräch war eine Fusion der NordLB mit der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba), die Insidern zufolge inzwischen aber als unwahrscheinlich gilt. Die NordLB spricht Finanzkreisen zufolge derzeit mit den drei US-Beteiligungsfirmen Cerberus, Centerbridge und Apollo über einen Einstieg als Minderheitsaktionär. Zuletzt wurden Apollo laut Finanzkreisen geringere Chancen eingeräumt. Die NordLB-Träger peilen demnach eine Grundsatzentscheidung für Ende Januar an und wollen dann beschließen, mit wem sie finale Verhandlungen beginnen. Im Februar könnte das Geschäft über die Bühne gehen. Niedersachsen hält knapp 60 Prozent an der NordLB, die niedersächsischen Sparkassen gut 26 Prozent und Sachen-Anhalt fast sechs Prozent.