Finanzen

Nord Stream 2 verspricht niedrigere Gaspreise für EU-Bürger

Lesezeit: 1 min
22.01.2019 17:48
Sollte das Pipeline-System Nord Stream 2 in Betrieb genommen werden, würden die Privathaushalte in Deutschland und in der EU wahrscheinlich von niedrigeren Gaspreisen profitieren.
Nord Stream 2 verspricht niedrigere Gaspreise für EU-Bürger

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein Sprecher der Nord Stream 2 AG sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten auf Nachfrage, wie sich der Bezug von Gas über die Pipeline Nord Stream 2 auf die Preise auswirken würde:

"Im internationalen wirtschaftlichen Wettbewerb sind die Kosten von Energieträgern ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Damit auch bei sinkender Produktion in der EU der Gaspreis wettbewerbsfähig bleibt, investieren deutsche und europäische Unternehmen in eine kostengünstige Gasversorgung. Davon profitieren sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte. Mit Nord Stream 2, das zeigen Studien des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln (EWI), sinkt der Preis für Gas in der EU, da weniger Flüssiggas (LNG) importiert werden muss, welches teurer ist. Für die gesamte EU-Volkswirtschaft entsteht so ein Vorteil von bis zu 24 Milliarden Euro pro Jahr."

Im Rahmen dieses Szenarios mit einem niedrigeren globalen LNG-Bedarf werden die Gasgroßhandelspreise der EU im Jahr 2020 demnach um bis zu 13 Prozent niedriger sein, wenn Nord Stream 2 verfügbar ist, verglichen mit einem Szenario ohne Nord Stream 2, heißt es. Die Studie zeige, dass Nord Stream 2 in der EU-28 insgesamt einen Preisrückgang bewirke.

Der Wohlfahrtseffekt für die EU-Kunden hängt entscheidend von der Entwicklung der globalen LNG-Märkte ab, da die Preisbildung auf den europäischen Gasmärkten als Ergebnis des Wettbewerbs zwischen LNG und russischem Pipeline-Gas verstanden werden kann. Wenn Nord Stream 2 verfügbar ist, kann Russland der EU mehr Gas liefern, wodurch der Import teurerer LNG-Produkte verringert wird. Daher sinkt der Einfuhrpreis für die verbleibenden LNG-Mengen und damit das gesamte Preisniveau in den EU-28-Staaten. Der allgemeine Wohlfahrtseffekt von Nord Stream 2 würde  im Jahr 2020 7,9 Milliarden Euro unter der Voraussetzung einer moderaten globalen Nachfrage betragen.

Wenn LNG knapp ist, ist der preissenkende Effekt von Nord Stream 2 im Vergleich zu einer Situation mit einem hohen LNG-Angebot größer - etwa zwischen zwölf und 32 Prozent im Vergleich zu einer Situation ohne Nord Stream 2.  In diesem Umfeld könnte Nord Stream 2 den Wohlfahrtsseffekt der EU-28 im Jahr 2020 um 24,4 Milliarden Euro erhöhen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...