Gemischtes

Ford setzt in Europa zum Kahlschlag an

Der amerikanische Autobauer Ford schließt in Europa Werke und streicht dabei tausende Arbeitsplätze. Es müssen wegen des Schwenks hin zur Elektromobilität massiv Kosten gespart werden.
27.06.2019 13:18
Lesezeit: 1 min

Der unter Kostendruck geratene Autobauer Ford setzt in Europa zum Kahlschlag an. Im Rahmen des laufenden Sanierungsprogramms werden bis Ende kommenden Jahres 12.000 Arbeitsplätze abgebaut, wie der US-Konzern am Donnerstag mitteilte. Angestrebt würden einvernehmliche Trennungen. Um das Europageschäft in die schwarzen Zahlen zurückzuführen, sollen fünf Werke geschlossen und eines verkauft werden.

In Deutschland, wo betriebsbedingte Kündigungen bis 2022 ausgeschlossen ist, läuft bereits ein Stellenabbau durch vorzeitigen Ruhestand, Abfindungsvereinbarungen und Wechsel von Mitarbeitern zu anderen Unternehmen. In Saarlouis, dem zweiten deutschen Ford-Werk neben Köln, werden nun Schichten gestrichen, ebenso wie im spanischen Valencia.

Geschlossen werden nach Angaben vom Donnerstag die Werke in Bordeaux, in St. Petersburg und zwei weiteren Standorten in Russland und voraussichtlich auch, wie bereits angekündigt, in Bridgend in Wales. Die Fabrik im slowakischen Kechnec werde an den kanadischen Autozulieferer Magna verkauft. Damit werde die Zahl der Ford-Werke in Europa bis Ende 2020 auf 18 sinken.

Ford hatte im Rahmen eines Sparprogramms bereits einen Stellenabbau und Werksschließungen in mehreren Ländern angekündigt. Bei Ford arbeiten in Europa 51.000 Menschen, einschließlich der Gemeinschaftsunternehmen mit Partnern sind es 65.000 Beschäftigte. Wie andere Hersteller kämpft Ford mit schleppenden Absatzzahlen, während die Kosten wegen strengerer Abgasvorschriften und der Entwicklung von Elektroantrieben steigen.

Der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) blickt wegen des Brexits und anderer Herausforderungen für die Weltwirtschaft mit Skepsis auf das laufende Jahr. Er senkte am Donnerstag seine Prognose für die Pkw-Neuzulassungen in Europa. Er rechne nun mit einem Rückgang um ein Prozent statt mit einem Wachstum von bis zu einem Prozent. Der Gesamtabsatz in Europa dürfte im laufenden Jahr bei knapp über 15 Millionen Fahrzeugen liegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Grönland wählt am 11. März - und verbietet ausländische Spenden an Politik
05.02.2025

Aus Angst vor Wahlmanipulation und angesichts geopolitischer Begehrlichkeiten greift Grönland durch: Ausländische und anonyme Spenden an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Strafzölle: Wie die deutsche Wirtschaftsleistung massiv bedroht wird
05.02.2025

US-Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China könnten gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Experten des...

DWN
Panorama
Panorama Russischer Geheimdienst hinter Auto-Sabotagen vermutet
05.02.2025

Eine Serie von Sabotageakten gegen Autos sorgt für Unruhe in Deutschland. Die Polizei vermutet dahinter einen russischen Geheimdienst, der...

DWN
Technologie
Technologie Shein und Temu im Visier der EU-Kommission
05.02.2025

Die EU-Kommission will gegen den massenhaften Import billiger Produkte von Plattformen wie Shein und Temu vorgehen. Im Fokus stehen...

DWN
Politik
Politik Mehrheit bei Migrationsvotum durch AfD: Für mehr als die Hälfte der Deutschen kein Problem
05.02.2025

Bei den Demonstrationen gegen Merz und die AfD war viel Empörung zu spüren. Doch diese Proteste spiegeln nur die Meinung einer – wenn...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungskonzern KNDS übernimmt Alstom-Werk in Görlitz und sichert Arbeitsplätze
05.02.2025

Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Alstom-Werk in Görlitz. In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Unternehmen eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Investments 2025: „Gold ist der beste Maßstab für den Wert von Bitcoin, den wir haben“
05.02.2025

Bitcoin-ETFs, politische Entscheidungen und die Goldkorrelation bestimmen die Spielregeln für Bitcoin 2025. Was das für Anleger bedeutet,...