Politik

Eurowings: Massive Streiks für nächste Woche erwartet

Lesezeit: 1 min
06.10.2016 01:54
Bei er Lufthansa-Billigtochter Eurowings stehen nach Angaben der Gewerkschaft Ufo massive Streiks ins Haus. Reisende sollten Vorkehrungen treffen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei der Lufthansa -Billigtochter Eurowings rückt ein Streik der Flugbegleiter näher. "Wir bereiten für nächste Woche einen massiven Arbeitskampf bei Eurowings vor", sagte Nicoley Baublies, Tarifvorstand der Kabinenpersonalgewerkschaft Ufo, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Mit der Eurowings-Spitze habe es seit zehn Tagen keinen Kontakt gegeben. Von einem neuen Tarifangebot, das Eurowings in einem Reuters vorliegenden Mitarbeiterbrief erwähnt, habe er keine Kenntnis. Eine Nachfrage bei Eurowings sei ergebnislos geblieben. "Das Angebot liegt uns nicht vor." In dem Schreiben spricht Eurowings-Topmanager Jörg Beißel von einem angepassten Tarifangebot an Ufo. Die Firmenspitze sei zuversichtlich, auf der Basis bald Tarifverhandlungen aufnehmen zu können.

Die Eurowings-Flotte zählt 90 Flugzeuge, die hauptsächlich kleinere Flughäfen wie Hamburg, Düsseldorf, Köln und Berlin anfliegen. Davon können nach früheren Aussagen der Airline nur 23 Jets bestreikt werden. Sollte Ufo Ernst machen, wäre es nicht der erste Streik bei Eurowings: Vor zwei Wochen legten ebenfalls die Flugbegleiter nach einem Aufruf von Verdi die Arbeit nieder. Die Flugausfälle und Verspätungen blieben aber sehr überschaubar.

Hintergrund der Streikdrohung von Ufo ist ein lange Zeit schwelender Konflikt. Die Gewerkschaft und die Eurowings-Spitze versuchten zwei Jahre lang, sich auf neue Tarifverträge über die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung zu einigen. Damit sollte sichergestellt werden, dass das geplante Wachstum von Eurowings nicht auf Kosten der Mitarbeiter stattfindet. Die letzte Gehaltserhöhung gab es bei Eurowings 2009.

Ufo ist dafür bekannt, Forderungen mit Streiks durchzusetzen. Voriges Jahr legte die Gewerkschaft die Lufthansa selbst eine Woche lahm - es war der größte Streik in der Geschichte der Kranich-Linie. Eurowings ist Kernpunkt der neuen Strategie von Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Ein großer Wachstumsschritt war die Anmietung von 40 Fliegern vom Rivalen Air Berlin. Die Lufthansa gibt bei der Expansion Gas, um den Vormarsch von Billiganbietern wie Ryanair und Easyjet stoppen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...