Zahlreiche Ölförderer sind weiterhin am Markt aktiv, obwohl sie zahlungsunfähig sind, berichtet oilprice.com. Von den etwa 100 Unternehmen, welche seit Beginn des Jahres 2015 Insolvenz anmelden mussten, würden derzeit noch etwa 70 Firmen Rohöl fördern und verkaufen, weil dies im amerikanischen Insolvenzrecht so vorgesehen sei.
„Die 70 bankrotten Firmen produzieren etwa 1 Million Barrel (159 Liter) täglich – etwa jenes Produktionsniveau, das sie vor der Zahlungsunfähigkeit generierten. Diese Zombie-Firmen repräsentieren rund 5 Prozent der US-amerikanischen Produktion und es gibt keine Hinweise darauf, dass die Fördermengen abnehmen. Die Theorie, dass der Bankrott die Erdölproduktion reduzieren würde, war immer unzutreffend. Die Produzenten sind größtenteils unter Kapital 11 Bankrott gegangen, welches ihnen erlaubte, weiter Öl zu fördern und Rechnungen zu bezahlen während sie ihre Schuldenlast abbauen“, schreibt oilprice.com.
Möglich ist, dass dieser Umstand zu einem Teufelskreis führt: Steigen die Preise für Erdöl wieder am, verlängert dies die Existenz der zahlungsunfähigen Firmen, weil die Einnahmen steigen. Dies wiederum verhindert die notwendige Korrektur auf der Angebotsseite, was die Ölpreise wieder belastet und möglicherweise zu weiteren „Zombie-Unternehmen“ führt.