Politik

Erotik der Macht: Donald Trump gewinnt täglich neue Freunde

Zahlreiche Politiker und Experten loten bereits aus, was sie am neuen US-Präsidenten gut finden könnten.
20.11.2016 03:20
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Donald Trump gewinnt rasch neue Freunde: Am Donnerstag traf sich Trump zu einem langen Gedankenaustausch mit Henry Kissinger. Dieser hat in seinem neuen Buch „The New World Order“ geraten, dass sich die USA mit Russland verständigen sollten. China dagegen sei rätselhaft und daher eher mit Argwohn zu behandeln. Trump sagt, bei dem Treffen sei es um China, Europa, den Iran und Russland gegangen. Kissinger hatte sich im Wahlkampf deutlich von Trump distanziert. Nach dem Gespräch äußerte sich Kissinger sehr positiv über Trump (Video am Anfang des Artikels).

Am Samstag traf Trump einen seiner bisher schärfsten Kritiker, Mitt Romney. Romney war früher einmal beim Hedgefonds Bain Capital und hat einschlägige Erfahrungen, wie man bei Privatisierungen in anderen Ländern hohe Profite macht. Er hatte die italienischen Pagine Gialle gekauft und mit hohem Gewinn an die italienischen Steuerzahler zurückgegeben.

Der japanische Premier Shinzo Abe traf Trump am Donnerstag im New Yorker Trump Tower, und sprach auch mit Trumps Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner. Beide sind in Trumps Team. Abe war nach dem Treffen voll des Lobes für Trump, sprach von einem warmherzigen Empfang. Trump sei eine „Führungspersönlichkeit, zu der ich Vertrauen haben kann“. Vor der Wahl war Abe irritiert, weil Trump gesagt hatte, die Japaner sollen sich selbst verteidigen und überlegen, ob sie nicht Atomwaffen anschaffen. Die japanische Verfassung sieht die Verpflichtung zum Pazifismus vor. Abe will die Verfassung ändern.

Der Botschafter Israels, Ron Dermer, wurde ebenfalls von Trump empfangen. Er bezeichnete Trump im Anschluss als „wahren Freund Israels“. Die Regierung in Jerusalem äußerste sich nach Informationen der Times of Israel sehr angetan über die neuen Sicherheitsberater Trumps.

Auch aus Deutschland kommen erste freundliche Worte. Der Chef der einflussreichen Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sagte im rbb: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass von uns mehr verlangt wird. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Europa sicherheitspolitisch endlich erwachsen wird. Wir haben uns über ein halbes Jahrhundert gemütlich eingerichtet darin, dass – wenn es irgendwie kracht und knallt und schwierig wird –, dass dann immer die USA da sind, um die Westeuropäer zu schützen. Ich finde das gar nicht so schlecht, wenn Europa auf diese Weise ermahnt wird, ein kleines bisschen mehr für die eigene Sicherheit zu tun. Diese Debatte ist ja nicht ganz neu. Das ist keine völlig falsche Richtung.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.