Hinter der folgenreichen Hacker-Attacke in den USA von vor vier Wochen steckt offenbar ein verärgerter Computerspieler. Der „vergleichsweise simpel vorgehende Angreifer“ habe wohl eine Spieleseite im Internet lahmlegen wollen, „gegen die er persönlichen Groll hegte“, sagte der IT-Sicherheitsspezialist Dale Drew am Mittwoch vor einem Ausschuss des US-Kongresses. Seine Firma Level 3 Communications hatte den Angriff genau nachvollzogen. Der Spieler hatte sich für seinen Angriff ein Bot-Netz gemietet, unter anderem Kameras.
Welche Spieleseite der wütende Hacker angreifen wollte, sagte Drew nicht. Das Wall Street Journal berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, es handele sich um das Playstation Network für die gleichnamigen Spielekonsolen von Sony.
Die Attacke am 21. Oktober hatte sich gegen den Internet-Dienstleister Dyn gerichtet. In der Folge gab es über Stunden Störungen bei zahlreichen Dyn-Kunden.
Das Internet war durch eine Denial-of-Service-Attacke (DDos) zum Zusammenbruch gebracht worden.
Der Chefkoordinator der US-Geheimdienste, James Clapper, hatte bereits wenige Tage nach der Attacke die Vermutung geäußert, dass nichtstaatliche Angreifer hinter dem Vorfall stecken. Die USA hatten zuvor behauptet, dass die meisten Cyber-Angriffe von Russland kamen. Beweise dafür haben die Behörden nie vorgelegt.