Politik

Zwölf Tote bei Lkw-Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt

Ein Lastwagen hat an der Gedächtniskirche mehrere Passanten erfasst. Es gab zwölf Tote, mindestens 48 Menschen wurden verletzt. Der Täter soll der Polizei wegen kleinerer Delikte bekannt gewesen sein.
19.12.2016 21:12
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein Lastwagen ist am Montagabend in einen Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin gerast. Laut Berliner Polizei sind zwölf Menschen getötet worden. 48 seien zum Teil schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht worden. Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte, viel spreche für einen Anschlag. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagt in der ARD: Berichte, wonach der Lkw gekapert wurde, seien reine Spekulation. "Der Tathergang spricht sowohl für einen Unfall aus auch einen Anschlag."

Tatsächlich sind die Hintergründe und die Herkunft des Täters oder der Täter noch unbekannt. Die dpa berichtete unter Berufung auf Aussagen von Sicherheitskreisen im Tagesspiegel, der Verdächtige sei den Ermittlern bekannt, allerdings nicht wegen eines terroristischen Hintergrundes, sondern wegen kleinerer krimineller Delikte.

Der schwarze Lastwagen war über den Gehweg am Breitscheidplatz gefahren und hatte mehrere Buden zerstört. Die Polizei meldet, dass ein Verdächtiger verhaftet wurde, der der Fahrer des Lkw gewesen sein könnte:

Sein Beifahrer soll tot sein. Der Lastwagen gehörte eine polnischen Spedition. Der Wagen soll gestohlen worden sein. Nach der Todesfahrt hat der Besitzer des Lkw-Unternehmens am Montagabend erklärt, dass er seit dem Nachmittag keinen Kontakt mehr zu dem Fahrer habe. "Ich weiß nicht, was mit ihm ist. Er ist mein Vetter, ich kenne ihn seit meiner Kindheit. Ich bürge für ihn", sagte Ariel Zurawski der Nachrichtenagentur AFP am Telefon.

Laut Polizei wurde ein Verdächtiger festgenommen. Ob der Vorfall einen terroristischen Hintergrund hat, ist bislang völlig offen.

Der Lastwagen fuhr nach Polizeiangaben auf einer Strecke von 50 bis 80 Metern über den Markt zwischen den Ständen durch und verletzte dabei auch Menschen. Der Lastwagen kam auf der Budapester Straße zu stehen. Der Fahrer flüchtete zunächst Richtung Zoo.

Der Sattelschlepper war vorne stark demoliert und nach dem Geschehen vor dem Hochhaus des Waldorf-Astoria-Hotels abgestellt, wie ein dpa-Fotograf berichtete.

Dutzende Rettungswagen und viele Polizeiwagen waren vor Ort. Das Gelände wurde abgesperrt, Passanten wurden nur noch vom Weihnachtsmarkt gelassen.

Ein Live-Video auf der Facebook-Seite der «Berliner Morgenpost» zeigte zerstörte Buden auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche.

«Soeben ist ein LKW über den Gehweg am #Breitscheidplatz gefahren. Unsere Kolleg. melden Verletzte. Weitere Infos folgen hier», teilte die Polizei auf Twitter mit. Ein Live-Video auf der Facebook-Seite der «Berliner Morgenpost» zeigte zerstörte Buden auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, zahlreiche Polizei-Fahrzeuge waren zu hören.

Ein dpa-Fotograf berichtete von Polizisten mit Maschinenpistolen am Löwentor des Zoos. Ein Täter sei flüchtig, hieß es von einem Beamten. Mehrere Polizei-Fahrzeuge fuhren in Richtung Mitte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...