Politik

Telefonat zwischen Trump und Australiens Präsident eskaliert

Ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem australischen Ministerpräsidenten Malcolm Turnbull ist eskaliert. Offenbar gab es Streit um ein Flüchtlingsabkommen zwischen beiden Staaten.
02.02.2017 10:24
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Australiens Ministerpräsidenten Malcolm Turnbull ist es einem Zeitungsbericht zufolge zum Eklat gekommen. Trump sei ausfällig geworden und habe gegenüber Turnbull vom „bislang schlimmsten Telefonat“ gesprochen, berichtete die Washington Post. Streitpunkt war ein bestehendes Flüchtlingsabkommen zwischen den beiden Verbündeten, das Trump am späten Mittwochabend über Twitter als „blödsinnige Abmachung“ bezeichnete.

Trump habe Turnbull in dem Gespräch am Wochenende vorgeworfen, „die nächsten Boston-Attentäter“ in die USA schleusen zu wollen, berichtete die Zeitung weiter. Er habe das Gespräch, für das ursprünglich eine Stunde angesetzt war, bereits nach 25 Minuten brüsk abgebrochen, nachdem Turnbull zu anderen Themen wie dem Syrien-Konflikt übergehen wollte.

Auch Turnbull selbst stellte die Schilderung nicht in Frage – abgesehen von einem Detail: „Der Bericht, wonach der Präsident einfach aufgelegt habe, ist nicht korrekt“, sagte Turnbull dem Radiosender 2GB. „Der Anruf endete höflich.“ Der Premierminister zeigte sich „enttäuscht“, dass Details aus dem vertraulichen Gespräch an die Medien gelangt seien.

In dem unter Ex-Präsident Barack Obama geschlossenen Abkommen verpflichten sich die USA, bis zu 1250 Flüchtlinge aufzunehmen, die sich in australischen Lagern auf den Pazifik-Inseln Papua-Neuguinea und Nauru aufhalten. Im Gegenzug sollen Flüchtlinge aus El Salvador, Guatemala und Honduras nach Australien reisen.

„Kann man sich das vorstellen?“, twitterte Trump. „Die Obama-Regierung hat zugestimmt, tausende illegale Einwanderer aus Australien aufzunehmen. Warum?“ Turnbull wollte den Bericht nicht näher kommentieren. Er sagte lediglich, das Gespräch sei offen und freimütig gewesen. „Ich stehe für Australien“, sagte der Regierungschef. „Mein Job ist es, australische Interessen zu verteidigen.“

Beobachter sahen mit dem Telefonat einen neuen Tiefpunkt der amerikanischen-australischen Beziehungen erreicht. Damit werde sogar das schwierige Verhältnis unter dem früheren US-Präsidenten Richard Nixon zur Zeit des Vietnam-Kriegs übertroffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...