Politik

Neuer Ton: US-Präsident Trump will Frieden in der Ukraine

In einem ersten Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko hat US-Präsident Trump klargemacht, dass er in der Ukraine keinen Krieg entfesseln möchte.
07.02.2017 10:09
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das erste Telefonat zwischen dem neuen US-Präsidenten Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko ist offenkundig eher kühl und geschäftsmäßig verlaufen. Das Gespräch hatte am Samstag stattgefunden. Wie Reuters meldet, teilte das Weiße Haus nach dem Telefonat lapidar mit, Trump habe gesagt: „Wir werden mit der Ukraine, Russland und allen anderen beteiligten Parteien zusammenarbeiten, um ihnen zu helfen, den Frieden entlang der Grenze wiederherzustellen.“ Es ist ein Novum, dass der US-Präsident ein solches Gespräch ohne aggressive Schuldzuweisungen an Russland führt. Insbesondere für Poroschenko muss das Gespräch zu einer gewissen Ernüchterung geführt haben, weil die bisherige Taktik des ukrainischen Präsidenten darin bestanden hatte, das Drohpotenzial Russlands großzureden um in den Genuss weiterer finanzieller Mittel aus den internationalen Steuertöpfen zu kommen. Die Ukraine ist dce facto pleite und konnte den Staatsbankrott nur vermeiden, weil der IWF seine Regeln geändert hat.

Bisher hatte die US-Regierung die Position vertreten, dass Russland eine Aggression in der Ost-Ukraine gestartet habe, um die Lage dauerhaft zu destabilisieren. Die EU hatte sich dieser Position angeschlossen.

Auch die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet sehr nüchtern von dem Treffen: Man habe von einer möglichen „strategischen Partnerschaft zwischen der Ukraine und den USA“ gesprochen: „Besondere Aufmerksamkeit widmeten beide Seiten der Beruhigung der Lage im Donbass und dem Bemühen, zu einem Frieden mit politischen und diplomatischen Mitteln zu kommen“. Poroschenko habe sich demnach dankbar gezeigt, dass die USA „die Souveränität und territoriale Integrität“ der Ukraine unterstützen.

Am Sonntag hatte US-Vizepräsident Mike Pence auf ABC gesagt, man verfolge die Entwicklung mit Sorge. Pence sagte im Hinblick auf Russland: „Es hängt einfach alles davon ab, ob wird die Art von Veränderungen im Verhalten Russlands sehen und ob wir eine Gelegenheit erkennen, aufgrund von gemeinsamen Interessen zusammenzuarbeiten.“

Trump hatte am Samstag auch mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg telefoniert. Das Weiße Haus teilte dazu mit, man habe „über die Möglichkeit diskutiert, eine friedliche Lösung entlang der ukrainischen Grenze herbeizuführen“.

Die Lage in der Ukraine ist für den Frieden in Europa entscheidend: Das Pulverfass Osteuropa kann, wenn zu viele falsche politische Entscheidungen getroffen werden, jederzeit explodieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...