Politik

Griechenland: Zentralbank will private Kranken- und Rentenversicherungen

In einer äußerst angespannten Situation empfiehlt die Zentralbank den ohnehin schon massiv belasteten Griechen die private Vorsorge.
31.03.2017 02:01
Lesezeit: 1 min

[vzaar id="9732720" width="600" height="338"]

Der griechische Zentralbankchef Giannis Stournaras hat sich für einen umfassenden Ausbau der privaten Kranken- und Rentenversicherung ausgesprochen. Der Staat müsse auf sein Rentenmonopol verzichten, sagte der ehemalige Finanzminister am Donnerstag beim ersten Versicherungsforum von „The Economist“ in Athen. Zugleich müssten die Unternehmen mehr Verantwortung übernehmen, und die Beschäftigten sollten nicht vergessen, welche Rolle ihre Ersparnisse für die eigene finanzielle Sicherheit während der Rente spiele, sagte Stournaras.

Bei der Krankenversicherung sollte es Stournaras zufolge ebenfalls wesentlich mehr private Anbieter auf einem „korrekt regulierten Markt“ geben.

Nicht zuletzt angesichts der zunehmenden Verarmung großer Teile der Rentner sprach Stournaras von einer „sehr sensiblen“ Thematik. Er äußerte die Hoffnung, dass die Regierung „auf lange Sicht“ eine Lösung finden werde.

Das von einer Schuldenkrise geplagte Griechenland verhandelt derzeit mit der Europäischen Zentralbank, der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über die Freigabe weiterer Kredite. Die Gläubiger verlangen unter anderem weitere Einsparungen bei den Renten und erleichterte Entlassungen. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte daher die EU-Staats- und Regierungschefs in der vergangenen Woche zum Schutz der Sozialstandards in seinem Land aufgerufen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...