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Der griechische Zentralbankchef Giannis Stournaras hat sich für einen umfassenden Ausbau der privaten Kranken- und Rentenversicherung ausgesprochen. Der Staat müsse auf sein Rentenmonopol verzichten, sagte der ehemalige Finanzminister am Donnerstag beim ersten Versicherungsforum von „The Economist“ in Athen. Zugleich müssten die Unternehmen mehr Verantwortung übernehmen, und die Beschäftigten sollten nicht vergessen, welche Rolle ihre Ersparnisse für die eigene finanzielle Sicherheit während der Rente spiele, sagte Stournaras.
Bei der Krankenversicherung sollte es Stournaras zufolge ebenfalls wesentlich mehr private Anbieter auf einem „korrekt regulierten Markt“ geben.
Nicht zuletzt angesichts der zunehmenden Verarmung großer Teile der Rentner sprach Stournaras von einer „sehr sensiblen“ Thematik. Er äußerte die Hoffnung, dass die Regierung „auf lange Sicht“ eine Lösung finden werde.
Das von einer Schuldenkrise geplagte Griechenland verhandelt derzeit mit der Europäischen Zentralbank, der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über die Freigabe weiterer Kredite. Die Gläubiger verlangen unter anderem weitere Einsparungen bei den Renten und erleichterte Entlassungen. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte daher die EU-Staats- und Regierungschefs in der vergangenen Woche zum Schutz der Sozialstandards in seinem Land aufgerufen.