Politik

EU ruft Ungarn zu Widerstand gegen Orban auf

Lesezeit: 1 min
11.04.2017 02:19
EU ruft Ungarn zu Widerstand gegen Orban auf (Artikel nur für Abonennten)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

[vzaar id="9843160" width="600" height="338"]

EU-Justizkommissarin Vera Jourova hat die Ungarn laut EUObserver zum "Widerstand gegen Orban" aufgerufen: Es sei wichtig, dass die Menschen vor Ort ihre Meinung äußerten. Die Menschen äußern in Budapest aktuell ihren Meinung in Formen von Demonstrationen gegen Viktor Orban, weil dieser die Soros-Universität ins Aus befördern möchte.

Ungeachtet der Proteste hat der ungarische Präsident Janos Ader am Montag das umstrittene Hochschulgesetz unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt. Das Gesetz schränke die von der ungarischen Verfassung zugesicherte "Freiheit zu studieren oder zu unterrichten nicht ein", erklärte Ader laut der staatlichen Nachrichtenagentur MTI.

Die Brüsseler Behörde hatte in der vergangenen Woche Sorge über das neue ungarische Hochschulgesetz geäußert, das die vom US-Milliardär gegründete Central European University (CEU) in Budapest zur Schließung zwingen könnte. Am Sonntag hatten in Budapest Zehntausende Menschen dagegen demonstriert. Jourova sagte: «Ich bin froh zu sehen, dass die Menschen dort mutig, offen, lautstark und sichtbar sind.»

Trotz ihrer Bedenken gegen die ungarische Regierungspolitik sieht Jourova allerdings keine wirksame Handhabe gegen Budapest. «Ich persönlich glaube nicht, dass Verwaltungsschritte oder Vertragsverletzungsverfahren oder andere Maßnahmen der Europäischen Kommission gegenüber einem Mitgliedstaat viel helfen», sagte Jourova am Montag in Brüssel laut dpa.

Sowohl in Ungarn als auch in Polen gebe es «besorgniserregende Tendenzen», sagte die aus Tschechien stammende Kommissarin. Freie Wahlen könnten auch nicht-liberale Regierungen hervorbringen. Deshalb sei die freie Justiz besonders wichtig. «Es ist der unabhängige Richter, der Wunder vollbringen muss», sagte sie. Vor diesem Hintergrund spreche die Kommission am Mittwoch über Ungarn und habe mit Blick auf Polen gehandelt.

Gegen Polen hatte Brüssel im Januar 2016 wegen Zweifeln an der Rechtsstaatlichkeit ein Verfahren eröffnet, das in letzter Konsequenz zum Entzug der EU-Stimmrechte führen könnte. Das Verfahren kommt aber seit Monaten nicht voran und es ist nicht absehbar, dass die EU ernsthaft etwas gegen Polen unternimmt.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Bahn Infrastruktur: Rekordinvestitionen von 17 Milliarden Euro in 2024
02.01.2025

Die Deutsche Bahn investiert 2024 knapp 17 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur – ein Rekord. Mit erneuerten Gleisen, modernisierten...

DWN
Politik
Politik US-Industriepolitik: Warum Biden und Trump unterschiedliche Wege zur Industrieankurbelung wählen
02.01.2025

Die US-Industriepolitik steht im Fokus der wirtschaftlichen Debatten zwischen Trump und Biden. Während die Biden-Regierung mit...

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...