Gemischtes

USA unterstützen UN-Aufruf zum Schutz der Meere

Lesezeit: 2 min
11.06.2017 01:52
Die UN haben einen Aufruf zur Rettung der Meere beschlossen. Allerdings sind alle Maßnahmen freiwillig.
USA unterstützen UN-Aufruf zum Schutz der Meere

Mehr zum Thema:  
Klima > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Klima  
USA  

Zum Abschluss der ersten UN-Konferenz zum Schutz der Meere haben alle 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen ein Dokument unterzeichnet, das zur Vermeidung von Plastikmüll und zu Maßnahmen gegen die Übersäuerung der Meere aufruft. Auch die USA schlossen sich an, distanzierten sich aber von einer Klimaschutz-Passage. Die Grünen kritisierten die Abschlusserklärung als "windelweich".

In der am Freitag in New York unterzeichneten Abschlusserklärung bekennen sich die Staaten dazu, auf freiwilliger Basis ihren Einsatz von Plastik zu reduzieren. Außerdem wollen sie Maßnahmen dagegen ergreifen, dass die Meere immer saurer werden, was wiederum dramatische Auswirkungen auf die Artenvielfalt in den Ozeanen haben könnte. In der Erklärung werden zudem die schädlichen Folgen des Klimawandels auf die Meere benannt.

US-Vertreter David Balton sagte, die US-Regierung bekenne sich zum "Schutz der Ozeane" und werde sich durch "nachhaltige Nutzung" für die Entwicklung der Meere einsetzen. Er distanzierten sich jedoch von der Passage, in der auf die Auswirkungen des Klimawandels und die "besondere Bedeutung" des Pariser Klimaabkommens hingewiesen wird. Balton erinnerte daran, dass US-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche den Ausstieg der USA aus dem Klima-Abkommen verkündet hatte.

Für einen stärkeren Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel sprachen sich bei der Konferenz in News York vor allem Vertreter von Inselstaaten im Pazifischen Ozean aus, die insbesondere durch steigende Meeresspiegel bedroht sind. "Ja, der Ozean erhebt sich", sagte Palaus Präsident Tommy Remengesau. "Aber wir erheben uns auch."

Regierungsvertreter aus aller Welt, Meeresschützer und einige Staatschefs hatten sei Montag in New York über Wege aus der gigantischen Verschmutzung der Ozeane beraten. Es war die erste UN-Konferenz, die sich ausschließlich mit dem Schutz der Meere befasste.

Umweltschützer mahnten nach Abschluss der Konferenz "mehr politischen Ehrgeiz" an, um die Meere zu retten. "Das politische Ergebnis der Konferenz ist ein erster wichtiger Schritt, aber der nötige Fahrplan zum Schutz der Meere zeichnet sich noch nicht ab", erklärte Meeresschutzexpertin Heike Vesper von der Naturschutzorganisation WWF am Samstag. Nun seien die Staaten gefragt, einen verbindlichen rechtlichen Rahmen zu setzen.

Auch für den Abbau von schädlichen Fischereisubventionen und den Aufbau von Abfallmanagementsystemen zur Vermeidung von Plastikmüll in den Meeren brauche es "einen internationalen Rahmen", erklärte die WWF-Expertin. "Wir erwarten vom kommenden G20-Gipfel, dass der Aktionsplan gegen Meeresmüll mit einem konkreten Maßnahmenkatalog und Umsetzungsfristen ausgestattet wird", teilte Vesper mit. Die Staats- und Regierungschefs der 20 weltweit führenden Industrie- und Schwellenländer kommen am 7. und 8. Juli in Hamburg zu einem Gipfeltreffen zusammen.

Die Grünen kritisierten die Ergebnisse der New Yorker UN-Konferenz als "erschreckend mager". Die "windelweiche Abschlusserklärung bleibt hinter den Problemen meilenweit zurück", erklärte die Sprecherin der Grünen für Naturschutzpolitik, Steffi Lemke. Nun liege es an den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, "aus den allzu kleinen Anstößen der Abschlusserklärung mehr zu machen", erklärte Lemke. Dies richte sich "auch an die deutsche Bundesregierung"

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Klima > USA >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Politik
Politik Merz will mit Scholz über illegale Migration sprechen
30.09.2023

Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf. CDU-Chef Merz fordert Bundeskanzler Scholz heraus, gemeinsam eine Lösung für die illegale Migration nach...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China Sprint: Deutsche Unternehmen unter Druck
30.09.2023

Die jüngsten Zahlen belegen, dass es notwendig ist die Handelsstrategie gegenüber der chinesischen Wirtschaftsmacht zu ändern. China hat...

DWN
Politik
Politik Politik und Krankenkassen ruinieren den Medikamentenmarkt
30.09.2023

Seit etwa fünfzehn Jahren gibt es in Europa immer wieder Probleme bei der Versorgung von Patienten mit Medikamenten. Diese Situation wird...

DWN
Politik
Politik Ukraine wollte mit Hilfe des Westens Syrien und Iran bombardieren
30.09.2023

Die Ukraine hat einem Medienbericht zufolge die westlichen Verbündeten um Hilfe bei der Durchführung von Raketenangriffen auf den Iran...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft USA: Gewinne der Unternehmen steigen auf Rekordhoch
30.09.2023

Trotz historisch hoher Zinsen können die USA eine Rezession offenbar vermeiden. Die Gewinne der Unternehmen sind auf ein neues Rekordhoch...

DWN
Politik
Politik Elon Musk kritisiert deutsche Migranten-Transporte nach Italien
30.09.2023

Tesla-Gründer Elon Musk hat kritisiert, dass deutsche Schiffe massiv illegale Migranten nach Italien transportieren, und spricht dabei von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Wirtschaft hat sich stabilisiert
30.09.2023

Chinas Produktionstätigkeit ist im September erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen. Kann das Land sein Wachstumsziel von 5 Prozent...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen? Ob sich Goldaktien lohnen
29.09.2023

Gold kratzte im Jahr 2023 am Allzeithoch. Doch Goldminenaktien notieren deutlich unter den Höchstständen von 2011. Bietet sich hier eine...