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Der Konflikt zwischen Katar und den restlichen Mitgliedern des Golf-Kooperationsrats wird nach Angaben des US-Informationsdiensts Stratfor nicht dazu führen, dass die Förderkürzungen darunter leiden. Denn die eigentlichen Spannungen bestehen zwischen dem Iran und dem GCC sowie unter den Mitgliedern des Blocks. Ölproduzenten auf beiden Seiten des Persischen Golfs sind seit langem bereit, ihre Interessenkonflikte aufgrund der Volatilität der Energiemärkte bezulegen.
Die eigentliche Gefahr für den weltweiten Ölmarkt gehe von den Ereignissen im Iran und im Irak aus, so Stratfor. Dazu zählen auch die Terroranschläge vom 7. Juni 2017 im Iran. Die Revolutionsgarde Pasdaran brachte die Anschläge in Verbindung mit den USA und Saudi-Arabien. Es sei davon auszugehen, dass sich der Stellvertreter-Krieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien in der Region intensivieren werde. Doch auch derartige Konflikte würden ein geringes Risiko für die Energieversorgung darstellen. Im Osten Saudi-Arabiens hätte sich die schiitische Minderheit bisher lediglich auf Kontrollpunkte der Polizei und "weiche Ziele" konzentriert. Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Saudis habe es bisher nicht gegeben. Auch mögliche Unruhen in der westlichen iranischen Provinz Khuzestan würden keine Gefahr für die Energieversorgung darstellen. Dort ist eine sunnitisch-separatistische Organisation aktiv, die von Saudi-Arabien unterstützt wird. Die Saudis konnten sich in dieser Region bisher nicht durchsetzen.
Die eigentliche Gefahr gehe nach Ausführungen von Stratfor vom "dschihadistischen Terrorismus" aus. Diese Art des Terrorismus sei eine Gefahr für die Ölproduktion im Iran, da die iranische Ölinfrastruktur besonders anfällig sei für Angriffe. Da ISIS im Irak und in Syrien stärker unter Druck geraten ist, wird die Terror-Miliz ihre Energie und ihre Ressourcen verlagern müssen. Die Gruppe hat ihre bedeutendsten Angriffe im Irak auf die Landeshauptstadt und vorwiegend auf die schiitischen Gebiete konzentriert. Aber am 19. Mai bekannte sich ISIS zu einem Angriff auf zwei Kontrollpunkte in der Nähe der Öl-Felder in Basra, also im Süden des Iraks. Wenn sich die Anschläge von ISIS künftig auf die Energieinfrastruktur des Südiraks, wo der Großteil des irakischen Öls produziert und 3,2 Millionen Barrel pro Tag exportiert werden, konzentrieren sollten, könnte dies den weltweiten Ölmarkt nachhaltig stören, so Stratfor.