Finanzen

Krise im Seehandel erreicht Genossenschafts-Banken

Die Krise im Containerhandel drückt den Gewinn der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die DVB Bank erwirtschaftete einen Verlust.
31.08.2017 17:17
Lesezeit: 1 min

Die seit Jahren andauernde Krise im Seehandel hat der zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehörenden DVB Bank im ersten Halbjahr einen Verlust von rund einer halben Milliarde Euro eingebrockt, berichtet Reuters. Wie die DZ Bank, das Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken, am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, machte die Krise der maritimen Wirtschaft hohe Rückstellungen bei der Tochter nötig.

Die DZ Bank Gruppe, zu der auch der Versicherer R+V, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die Fondsgesellschaft Union Investment gehören, fuhr in den ersten sechs Monaten einen Gewinn vor Steuern von 939 Millionen Euro ein. Das Minus von rund 40 Prozent war erwartet worden war, weil Sondereffekte zu Beginn des Vorjahres die Gewinnentwicklung damals begünstigt hatten.

Vorstandschef Wolfgang Kirsch bekräftigte die Prognose, dass der Gewinn der DZ Bank in diesem Jahr vor Steuern bis auf 1,5 (2,2) Milliarden Euro sinken werde. Dieses Ziel sei auch weiterhin noch erreichbar, „ist jedoch ambitionierter geworden“, erklärte Kirsch. Das Kapitalpolster der DZ Bank lag per Ende Juni wie im ersten Quartal bei 13,0 Prozent. Ende 2016 waren es noch 14,5 Prozent. Grund dafür ist laut Kirsch, dass die Bank auf Geheiß der Regulierer mehr Kapital für ihre Beteiligung an der R+V zurücklegen muss, die zu den fünf größten deutschen Versicherern gehört.

Sehr zufrieden zeigte sich Kirsch mit dem Privat- und Firmenkundengeschäft. Hier lag der Zinsüberschuss ungeachtet der extrem niedrigen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) im ersten Halbjahr bei 1,43 (1,36) Milliarden Euro und damit fast fünf Prozent über dem Wert des Vorjahres.

Bundesbank und Finanzaufsicht Bafin hatten kürzlich darauf hingewiesen, dass viele deutsche Banken aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen ihren Fokus in den kommenden Jahren wahrscheinlich mehr auf Gebühren und sonstige Einnahmen richten müssen, um noch Gewinne zu erwirtschaften.

Der Überschuss aus Gebühren und Provisionen stieg unter anderem wegen des guten Geschäftsverlaufs bei der Fondsgesellschaft Union Investment um fast ein Fünftel auf 977 (822) Millionen Euro. Die DZ Bank war im vergangenen Jahr mit der WGZ Bank fusioniert. Sie ist mit einer Bilanzsumme von rund 500 Milliarden Euro Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus nach der Deutschen Bank und das Spitzeninstitut von rund 1000 Volks- und Raiffeisenbanken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...