Politik

Israel: Drei Verhaftungen wegen deutsch-israelischer U-Boot-Affäre

In Israel hat es drei Verhaftungen wegen der Affäre um ein deutsch-israelisches U-Boot-Geschäft gegeben.
04.09.2017 03:18
Lesezeit: 1 min

Die israelische Polizei hat am Sonntag nach eigenen Angaben sechs Menschen festgenommen, um sie im Zusammenhang mit einer Korruptionsaffäre um ein deutsch-israelisches U-Boot-Geschäft zu vernehmen. Zu den Festgenommenen sollen nach einem Bericht der Zeitung "Haaretz" ein ehemaliger ranghoher Mitarbeiter des Büros von Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie hochrangige Marineoffiziere gehören.

Die Bundesregierung hatte die Unterzeichnung eines U-Boot-Geschäfts mit Israel im Juli verschoben. Grund für die Verschiebung war nach israelischen Angaben, dass Deutschland die Ermittlungen in der Bestechungsaffäre abwarten wolle. Ursprünglich war demnach die Unterzeichnung einer Absichtserklärung über den Bau und die Lieferung von drei U-Booten eigentlich für Ende Juli in Berlin geplant gewesen.

Vor der Verschiebung des U-Boot-Deals hatte die israelische Polizei mehrere Verdächtige festgenommen. Ihnen wurden unter anderem Korruption und Geldwäsche vorgeworfen. Das Geschäft über den Kauf von drei hochmodernen U-Booten des deutschen Herstellers ThyssenKrupp hat israelischen Medienberichten zufolge einen Umfang von 1,2 Milliarden Euro. Die Boote der Dolphin-Klasse können von Israel mit Atomwaffen nachgerüstet werden, weshalb deren Lieferung in die Krisenregion Nahost auch in Deutschland für Diskussionen sorgte.

In Israel sorgten zuletzt vor allem Medienberichte über eine mögliche Verwicklung eines Netanjahu-Vertrauten in die Affäre für Aufsehen. Im vergangenen November ordnete der israelische Generalstaatsanwalt eine polizeiliche Untersuchung zu einem möglichen Interessenkonflikt bei dem Kauf an. Zuvor war bekannt geworden, dass Netanjahus Cousin und Anwalt David Schimron auch für ThyssenKrupp in Israel arbeitete. Auch er wurde verhört.

Seit Februar ermittelt auch das israelische Justizministerium in der Affäre. Nach Angaben des Ministeriums gilt Netanjahu aber nicht als Verdächtiger in dem Fall.

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