Finanzen

Naftogaz: Vier Interessenten für Pipelines in der Ukraine

Lesezeit: 1 min
16.09.2017 18:30
Vier internationale Konzerne haben Interesse an dem Pipeline-System des Landes bekundet.
Naftogaz: Vier Interessenten für Pipelines in der Ukraine

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Dem Vorstandsvorsitzenden des ukrainischen Naftogaz-Konzerns zufolge haben vier international tätige Energieunternehmen Interesse an einem Kauf des Pipeline-Netzes der Ukraine angemeldet, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Unian.

„Unser Gas-Transfersystem ist interessant. Wir haben Kontakt zu vier Unternehmen, die daran interessiert sind. Dabei handelt es sich um vier große internationale Gesellschaften. Zwei davon gehören zu den größten der Welt. Diese sind Eigentümer und Betreiber großer Pipeline-Systeme in Europa. Für sie ist ein Kauf sowohl strategisch als auch finanziell lohnenswert. Sie sind auf uns zugegangen, um die Konditionen für einen Zugang zum ukrainischen Markt zu verhandeln“, wird der Vorstandsvorsitzende von Naftogaz, Andrij Kobolew, zitiert.

Neben der anstehenden Privatisierung des ukrainischen Gasnetzes gäbe es derzeit mit dem Nord Stream 2-Projekt noch eine andere interessante Investitionsmöglichkeit auf dem europäischen Gasmarkt, sagt Kobolew. „Unternehmen können derzeit zwischen zwei Projekten auswählen. Gazprom hat ein Angebot, und wir haben eines. Nord Stream 2 ist ein interessantes Projekt, was die finanziellen Indikatoren angeht. Gazprom bietet 50 Prozent, Garantien und Geld. Aber wir sind nicht weniger interessant. Das ist Wettbewerb.“

Naftogaz sucht derzeit nach einem europäischen Partnerunternehmen, das in das marode Gasnetz der Ukraine investiert. Dessen Zustand könnte die Energiesicherheit in Mittel- und Westeuropa bedrohen. Übernimmt ein Unternehmen das Netz, würde es direkt russisches Gas im Osten der Ukraine übernehmen und nach Zentraleuropa leiten.

Der Umfang von russischem Gas, welches durch die Ukraine geleitet wird, hat sich zwischen Januar und August des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 23,4 Prozent auf 61,95 Milliarden Kubikmeter ausgeweitet.

Der Staatseigentums-Fonds der Ukraine hatte vor wenigen Tagen einen Bericht veröffentlicht, worin mehrere Staatsbetriebe zur Privatisierung freigegeben wurden. Dies umfasst den Zeitraum 2016 und 2017. Unterstützung bei der Verfassung des Berichts erhielt der Staatseigentums-Fonds von der US-Organisation USAID und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Dazu gehören der Düngemittelhersteller im Hafen von Odessa, Odessa Portside Plant (OPP), die Stromversorger Cherkasyoblenergo, Mykolaevoblenergo, Ternopiloblenergo, Khmelnitskoblenergo, Odesaoblenergo, Kyivenergo, Dniprooblenergo, Donetskoblenergo, Kharkivoblenergo und Sumyoblenergo.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...