Politik

Schäuble warnt vor neuer globaler Finanz-Krise

Lesezeit: 1 min
09.10.2017 01:24
Zum Abschied in seinem Job als Bundesfinanzminister warnt Wolfgang Schäuble vor einer neuen Finanzkrise.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat in seinem Abschiedsinterview für die Financial Times vor einer neuen, globalen Finanzkrise gewarnt: Die Zentralbanken hätten Billionen an Dollars in das Finanzsystem gepumpt, weshalb die Gefahr von „neuen Blasen“ bestehe: „Ökonomen auf der ganzen Welt sind besorgt über die erhöhten Risiken aus der Akkumulation von mehr und mehr Liquidität und das Wachstum der öffentlichen und privaten Schulden. Ich selbst bin auch besorgt darüber.“

Zuvor hatte IWF-Chefin Christine Lagarde vor einer neuen Schulden-Krise gewarnt. Auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sieht die Gefahr von Asset-Blasen.

Schäuble sieht auch akute Gefahren für die Stabilität der Euro-Zonse: Diese würde wegen der faulen Kredite von den Banken ausgehen. Schäuble setzte sich für die Fortführung der Austeritätspolitik in Südeuropa ein. Er sagte, das Wort Austerität sei nichts anderes als der angelsächsische Ausdruck für eine „solide Finanzpolitik“.

Vor dem Abschied Schäubles als Bundesfinanzminister hat der Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, dessen politische Leistungen gewürdigt. Der CDU-Politiker habe "immer wieder bewiesen, dass er ein harter, aber fairer Politiker ist", sagte Dijsselbloem der Bild-Zeitung. Schäuble habe "immer die langfristige Zukunft Europas" im Blick gehabt. "Und er glaubt fest an einen starken Euro, wenn sich alle an die Regeln halten", sagte Dijsselbloem weiter. Er werde Schäuble vermissen "als Ratgeber und Freund". "Schäuble mag in der Sache hart sein. Aber er war unter Kollegen immer freundlich und zuvorkommend", fügte Dijsselbloem hinzu.

Am Montag nimmt Schäuble in Luxemburg zum letzten Mal an einem Treffen mit seinen Kollegen aus der Eurozone teil. Schäuble soll Ende Oktober zum Präsidenten des neues Bundestages gewählt werden und gibt dann das Amt des Finanzministers nach acht Jahren auf.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...