Deutschland

Neue Steuerschätzung: Zusätzliche Milliarden für Bund und Länder

Lesezeit: 1 min
10.05.2012 16:59
Wolfgang Schäubles geringer Sparwillen zeigte sich bereits im letzten Haushaltsplan. Doch angesichts der aktuelle Steuerschätzungen wird dies noch deutlicher: Zwischen 2012 und 2016 sollen fast 30 Milliarden Euro mehr in die Kassen fließen. Wolfgang Schäuble hofft nun, die geplante Steuererleichterung im Bundesrat durchsetzen zu können.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  

Dank hoher Beschäftigung nimmt der deutsche Staat in den Jahren 2012 bis 2016 doch deutlich mehr Steuern ein, als ursprünglich prognostiziert. In diesem Zeitraum werden voraussichtlich 29,4 Milliarden Euro zusätzliche Gelder in die Kasse fließen, sagte der Arbeitskreis Steuerschätzung am Donnerstag. 12,3 Milliarden Euro davon werden in den Bund gehen und die restlichen 9,5 Milliarden fließen in die Länder.

Allein in diesem Jahr nimmt die Bundesrepublik entsprechend 4,6 Milliarden Euro mehr Steuern ein, als bisher geschätzt. Für 2013 werden fünf Milliarden Euro zusätzliche Einkünfte erwartet und für 2016 beispielsweise sogar 7,2 Milliarden Euro. Finanzminister Wolfgang Schäuble verwies darauf, dass dies die Richtigkeit des finanzpolitischen Kurses der Regierung zeige: eine Mischung aus Konsolidierung und Wachstumsimpulsen (der IWF hingegen vermisst die wachstumsfördernden Maßnahmen in Deutschland – mehr bei den DMN). „Die erfreuliche Entwicklung der öffentlichen Einnahmen unterstützt die schnelle Rückführung der strukturellen Neuverschuldung des Bundes“, fuhr Wolfgang Schäuble fort. Neue strukturelle Mehrausgaben seien jedoch nicht möglich.

Die neue Steuerschätzung zeigt noch einmal, wie ungenügend Wolfgang Schäubles Haushaltsaufstellung und der Sparwillen der Regierung war (hier). Gerade angesichts dieser neuesten Daten erscheint seine Absicht, 2016 nur mehr Neukredite in Höhe von einer Milliarden Euro aufzunehmen, nicht besonders ambitioniert. Der Bundesfinanzminister hofft aber mit den zusätzlich erwarteten Mehreinnahmen, dass die umstrittene Steuererleichterung am die am Freitag vom Bundesrat abgesegnet wird. Diese steht wegen des Widerstands von SPD und Grünen auf der Kippe.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Öl- und Gasförderer am Tiefpunkt – jetzt soll Geothermie die Branche retten
20.04.2024

Die Öl- und Gasförderung in Deutschland sinkt immer weiter – ohne Fracking wird sich daran wohl auch nichts ändern. Die Bohr-Industrie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DWN-Interview: Absicherung von Unternehmen – worauf kommt es an?
20.04.2024

Kleine und mittelständische Unternehmen sind sich ihrer Risiken oft nicht bewusst. Der Studienautor und Versicherungsexperte Daniel Dewiki...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdbeer-Saison in Deutschland beginnt - hartes Geschäft mit süßen Früchten
20.04.2024

Geschützt unter Folientunneln sind in Deutschland die ersten Erdbeeren der Saison gereift. Bisher zeichnet sich eine gute Ernte ab - doch...

DWN
Politik
Politik Einigung auf Solarpaket - das sind die Neuerungen
20.04.2024

Ein Maßnahmenpaket soll den Ausbau der Solarenergie in Deutschland beschleunigen. Es geht vor allem um weniger Bürokratie. Einen Bonus...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....