Politik

Eskalation: Syrien feuert Raketen auf israelischen Kampf-Jet

Lesezeit: 1 min
18.10.2017 15:29
Israelische Kampfflugzeuge wurden am Montag über dem Libanon beschossen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Israels Luftwaffe hat am Montag eine Raketenstellung der syrischen Regierungstruppen angegriffen und vollständig zerstört. Von der Stellung rund 50 Kilometer östlich von Damaskus seien zuvor israelische Aufklärungsflugzeuge über dem Libanon beschossen worden, berichtet die Zeitung Haaretz unter Berufung auf einen Armeesprecher. Die Aufklärungsflugzeuge kehrten demnach unbeschädigt zu ihrer Basis zurück. Der Sprecher machte die Regierungstruppen von Syriens Präsident Baschar al-Assad für den Raketenangriff verantwortlich.

Es sei nach seinem Wissen das erste Mal seit Beginn des Syrien-Konflikts im Jahr 2011, dass Syrien in Richtung israelischer Flugzeuge über dem Libanon geschossen habe, sagte der Armeesprecher. Die Aufklärungsflugzeuge hätten sich in der Nähe der syrischen Grenze befunden.

Der israelische Geheimdienst schließt den Angaben zufolge aus, dass andere Kräfte als die syrischen Regierungstruppen für den Beschuss verantwortlich sind. Zugleich betonte der Armeesprecher, dass es für Israel im „allgemeinen Interesse“ sei, die „relative Stabilität“ in der Region zu bewahren. Israel habe nicht die Absicht, die Situation zu destabilisieren.

Kurz nach dem Angriff traf der russische Verteidigungsministers Sergej Schoigu zu einem Besuch in Israel ein. Dank Russlands Unterstützung für Präsident al-Assad konnte dieser seit 2015 den Bürgerkriegsverlauf zu seinen Gunsten wenden. Israel koordiniert sein Vorgehen mit Moskau, um militärische Zwischenfälle zu verhindern. Russland sei auch in Echtzeit über den Angriff auf den Raketenträger am Montag informiert worden, sagte der Armeesprecher.

Israel hat seit Beginn des Syrien-Konflikts mehrfach militärisch gegen Truppen der syrischen Armee oder ihrer Verbündeten  eingegriffen. So griff die israelische Luftwaffe Mitte März in Syrien einen mutmaßlichen Waffentransport für die schiitische Hisbollah-Miliz an. Syrien reagierte mit Flugabwehrraketen.

Der Iran hat einen weiteren Ausbau seiner militärischen Unterstützung für die syrische Regierung angekündigt und neue Drohungen gegen Israel ausgesprochen. „Wir sind hier in Damaskus, um zusammenzuarbeiten und unseren gemeinsamen Feinden zu trotzen, den Zionisten und den Terroristen“, sagte der iranische Militärchef Mohammad Bakeri am Mittwoch bei einem Besuch in Damaskus laut Reuters.

Der Iran unterstützt die Regierung von Präsident Baschar al-Assad und schiitische Milizen wie die Hisbollah, die im Syrien-Konflikt ebenfalls auf Seiten der Regierungstruppen kämpft. Im Zuge des Kriegs hat die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben fast 100 Mal bewaffnete Konvois der syrischen Armee und der Hisbollah unter Beschuss genommen. Die Regierung in Jerusalem hat die weitere Aufrüstung der Hisbollah durch den Iran oder Syrien als rote Linie für ein militärisches Eingreifen definiert.

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW verkauft weniger Autos in China
14.01.2025

VW verkauft weniger Autos. Sorgen bereitet dem Konzern vor allem der wichtige Absatzmarkt China. Sinkende Zahlen bei E-Autos und die...