Finanzen

Griechenland verteilt Haushalts-Überschuss an Bedürftige

Die griechische Regierung wird den Haushaltsüberschuss dazu nutzen, bedürftige Bürger zu unterstützen.
18.11.2017 19:08
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die griechische Regierung will mit dem diesjährigen Haushaltsüberschuss die Not von Rentnern und Bedürftigen lindern. Ministerpräsident Alexis Tsipras kündigte am Montagabend ein Sozialpaket im Umfang von 1,4 Milliarden Euro an: Dessen Finanzierung werde möglich, weil der Überschuss im Staatshaushalt in diesem Jahr „sehr deutlich“ über der von den Gläubigern gesetzten Marke von 1,75 Prozent liege, wodurch Geld für die „sozialen und politischen Prioritäten“ seiner Regierung frei werde.

Rund 720 Millionen Euro will seine Regierung in Einmalzahlungen an Haushalte vergeben, deren Jahreseinkommen unter 18.000 Euro liegt. Weitere 315 Millionen Euro sollen für die Krankenversicherung von Rentnern ausgegeben werden. Rund 360 Millionen Euro sollen an den hochverschuldeten öffentlichen Energieversorger DEI fließen, der mit dem Geld die Stromrechnungen für bedürftige Kunden senken soll.

Bereits Ende 2016 hatte Tsipras ein ähnliches Sozialpaket umgesetzt: Aus überschüssigen Haushaltsmitteln stellte er damals 617 Millionen Euro zur Verfügung. Auf Kritik war dies unter anderem bei der Bundesregierung in Berlin gestoßen.

Griechenland hat mehrere milliardenschwere Kredit-Pakete in Anspruch genommen, um der Staatspleite zu entgehen. Dafür muss es strenge Reform- und Budgetvorgaben der Gläubiger erfüllen, welche die Lebensbedingungen der Bevölkerung drastisch verschlechtert haben.

Um die Frage des für 2018 erwarteten sogenannten Primärüberschusses – also des Haushaltsüberschusses vor Abzug von Schuld-Zinsen und Tilgungen – war erst vor kurzem ein Streit zwischen dem Internationalen Währungsfonds und der EU entbrannt. Dem IWF zufolge ist die optimistische Prognose der EU für den Primärüberschuss nicht einzuhalten: Der Überschuss soll laut IWF im Jahr 2018 bei 2,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen – und damit deutlich unter den von den EU-Institutionen prognostizierten 3,5 Prozent. Diese Kennziffer steht im Entwurf des griechischen Haushaltsplans und war die Grundlage des jüngsten Kredit-Pakets. Der Primärüberschuss war ohnehin schon nur der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die Geldgeber mit Griechenland einigen konnten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....