Finanzen

Russland: Zentralbank übernimmt Kontrolle bei Pleite-Bank

Lesezeit: 1 min
15.12.2017 16:57
Die russische Zentralbank hat erneut eine Bank vor dem Aus bewahrt.
Russland: Zentralbank übernimmt Kontrolle bei Pleite-Bank

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In Russland rettet die Zentralbank einem Insider zufolge das nächste strauchelnde Geldinstitut vor dem Aus. Dabei gehe es um die Promsvyazbank, die zu den größten privatwirtschaftlichen Kreditgebern des Landes gehöre, sagte zwei mit der Sache vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Demnach stellte die Notenbank deren Eigentümer zuvor vor die Wahl: Entweder sie schießen dem Geldhaus 100 Milliarden Rubel (rund 1,45 Milliarden Euro) frisches Geld zu, um dessen Kapitalbasis zu stärken – oder die Notenbank übernimmt. Nach dem Standardprozedere würde das Institut zunächst vorübergehend der Notenbank unterstellt, anschließend bekäme es Hilfsgelder aus einem speziellen Fonds der Notenbank zugeschossen.

Die Notenbank und auch ein Vertreter der Promsvyazbank wollten sich zu den Informationen nicht äußern.

Im September hatte die Zentralbank bereits die B&N Bank gerettet, welche gemessen an der Bilanzsumme das zwölftgrößte Geldinstitut Russlands ist. Kurz zuvor hatte die Zentralbank der strauchelnden Großbank Otkritie unter die Arme gegriffen. Deren Kapitalbedarf wurde auf bis zu umgerechnet 5,9 Milliarden Euro geschätzt, was das Vorhaben zur teuersten Bankenrettung in der Geschichte Russlands machen könnte.

Die russischen Banken leiden unter den westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts. Die Strafmaßnahmen belasten die russische Wirtschaft. Zugleich steigt bei den Banken der Anteil der faulen Kredite. Die Zentralbank versucht, die Wirtschaft mit niedrigeren Zinsen zu stützen, was aber an den Gewinnen der Geldhäuser zehrt. Die Notenbank hat sich allerdings auch eine Bereinigung der Branche auf die Fahnen geschrieben. Geldhäuser, die nach ihrer Einschätzung ein Risiko für das Bankensystem darstellen, können geschlossen werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...