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Staatswirtschaft: Frankreich plant Abwrack-Prämie für Diesel-Autos

Francois Hollande will die Franzosen dazu bringen, dass sie neue Autos kaufen. Aus Steuermitteln soll es eine Abwrack-Prämie für Diesel-Fahrzeuge geben. Um das Geld wieder einzuspielen, ist eine Umwelt-Steuer für andere Autos geplant.
04.03.2013 10:42
Lesezeit: 1 min

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Die französische Konjunktur verhält sich wie ein Peugeot-Diesel an einem kalten Wintermorgen: Sie will einfach nicht anspringen. Daher plant die Regierung von Francois Hollande wieder einmal das staatliche Perpetuum Mobile anzuwerfen: Dem Steuerzahler soll ein Geschenk gemacht werden. Das Geld dafür holt sich der Staat - beim Steuerzahler.

Das neue Auto-Konzept von Hollande ist ökologisch verbrämt. 60 Prozent der in Frankreich gefahrenen Autos sind Diesel-Fahrzeuge. Angesichts des Überangebots an Autos in Europa könnte eine Abwrackprämie für Diesel-Fahrzeuge die angeschlagene Autoindustrie im Land wieder angekurbeln. Vorausgesetzt, es würden französische Autos gekauft.

Damit sollen höhere Kosten auf Seiten der Fahrzeughalter bei einer möglichen Erhöhung der Diesel-Steuer abgefedert und die Autobranche unterstützt werden, heißt es in einem Schreiben der Umweltministerin Delphine Batho, das der französischen Zeitung Le Parisien vorliegt. Eine endgültige Entscheidung soll jedoch erst in ein paar Monaten gefällt werden, wenn die Pläne zur Umweltsteuer fertiggestellt seien.

Wie die jüngste Studie von Erst & Young zeigt, herrschen in Europa massive Überkapazitäten auf dem Automarkt. Bis zu 30 Prozent der europäischen Werke sollen überflüssig sein. Fast die Hälfte der für diese Studie befragten Automanager (43%) gehen von sinkenden Verkaufszahlen auch in diesem Jahr aus. 2012 fuhr der französische Automobilhersteller Peugeot beispielsweise seinen größten Verlust in der Firmengeschichte ein.

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