Politik

USA verschärfen Rhetorik gegen Gas-Pipeline Nord Stream 2

Lesezeit: 1 min
27.01.2018 22:31
Die USA verschärfen die Rhetorik gegen die Pipeline Nord Stream 2.
USA verschärfen Rhetorik gegen Gas-Pipeline Nord Stream 2

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Außenminister Rex Tillerson hat die geplante zweite Gas-Pipeline von Russland nach Deutschland als Gefahr für die Energiesicherheit Europas bezeichnet. "Wie Polen sind die USA gegen die Nord-Stream-2-Pipeline", sagte Tillerson am Samstag in Warschau auf einer Pressekonferenz mit seinem polnischen Kollegen Jacek Czaputowicz. "Unser Widerstand wird von unseren gemeinsamen strategischen Interessen getragen." Die Bundesregierung verteidigte das Projekt dagegen als unternehmerische Entscheidung. "Grundsätzlich gilt, dass jede zusätzliche Gasinfrastruktur zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in Europa beitragen kann", erklärte das Wirtschaftsministerium in Berlin.

Polen opponiert seit langem gegen die Versuche Deutschlands, ein europäischer Energie-Hub zu werden. Die Polen arbeiten eng mit den USA zusammen, die Russland in Europa Marktanteile im Energie-Sektor abjagen wollen.

Die gut 1.200 Kilometer lange Pipeline soll russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland leiten. Das Projekt wird vom russischen Staatskonzern Gazprom vorangetrieben. An der Finanzierung beteiligt sind auch das deutsche Unternehmen Uniper, die BASF-Tochter Wintershall und der österreichische Ölkonzern OMV.

Polen deckt zwei Drittel seiner Nachfrage noch immer durch russisches Gas ab und verdient wie die Ukraine an der Weiterleitung des Brennstoffes Richtung Westeuropa. Nord Stream 2 würde Polen und die Ukraine umgehen. Im November schloss Polen eine langfristige Vereinbarung mit den USA zur Lieferung von Flüssiggas (LNG) und hat in ein LNG-Terminal an der Ostseeküste investiert. Im vergangenen Sommer wollten die USA nach Ansicht deutscher Industrievertreter und Politiker mit neuen Sanktionen gegen Russland den Bau von Nord Stream 2 verhindern und damit selbst größeren Einfluss am europäischen Gasmarkt gewinnen.

Die USA wollen zwar laut US-Präsident Donald Trump einen fairen Wettbewerb in der Weltwirtschaft, arbeiten jedoch mit harten Bandagen gegen die Russen: Während Trump in Davos eine scheinbar konziliante Rede hielt, verhängte die US-Regierung neue Sanktionen gegen Russland. Russlands Energieminister Alexander Nowak hat die Sanktionen gegen zwei Spitzenbeamte in seinem Ministerium als unrechtmäßig zurückgewiesen. Die USA hätten keine Argumente vorgelegt, sagte Nowak der Agentur TASS vom Samstag. "Wir erwarten Erklärungen."


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...