Finanzen

Lettland: Regierung stützt EZB-Mitglied in Korruptionsaffäre

Indizien sprechen dafür, dass die Vorwürfe der Korruption gegen den lettischen EZB-Vorstand Rimsevics erfunden sind.
20.02.2018 12:08
Lesezeit: 1 min

Das unter Korruptionsverdacht geratene lettische EZB-Ratsmitglied Ilmars Rimsevics geht mit Rückendeckung der Regierung in die Offensive. „Ich habe keine Bestechungsgelder gefordert oder angenommen“, sagte der Notenbankchef des baltischen Staates am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Riga. Er sei vielmehr Ziel einer von „einigen lettischen Geschäftsbanken“ betriebenen Kampagne geworden, die das Land in ein schlechtes Licht rücken solle.

Ministerpräsident Maris Kucinskis, der den vorübergehend festgenommenen Währungshüter noch am Vortag zum Rücktritt aufgerufen hatte, ruderte überraschend zurück: Er schließe zum „gegenwärtigen Zeitpunkt"“ nicht aus, dass es sich bei den Vorwürfen tatsächlich um den Versuch gehandelt haben könnte, dem Ruf Lettlands zu schaden, erklärte er.

Zumindest liege noch kein Beweismaterial dafür vor, dass Rimsevics gegen Gesetze verstoßen habe. Der langjährigen Notenbank-Chef war in den Verdacht geraten, Bestechungsgeld von 100.000 Euro verlangt zu haben. Rimsevics steht seit 2001 an der Spitze der Bank von Lettland. Seit dem Beitritt des Landes zur Euro-Zone im Januar 2014 ist er zudem Mitglied des EZB-Rates, des obersten Entscheidungsgremiums der Europäischen Zentralbank.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen KI-Sektor nicht nur Nvidia: Wo Anleger Wachstumspotenzial finden können
11.08.2025

KI ist mehr als Nvidia – doch ohne Strom, Daten und Infrastruktur droht der Hype zu platzen, warnt Kapitalmarktprofi Mantvidas Žėkas...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie nach 5-Jahrestief volatil: Wie geht es weiter und welche Rolle spielen die US-Börsen?
11.08.2025

Die Novo Nordisk-Aktie zeigt sich zum Start in die neue Handelswoche volatil. Nach einer Abstufung der UBS war das Papier des dänischen...

DWN
Politik
Politik Rutte warnt: Trump testet Putin – droht Frieden über Köpfe der Ukrainer hinweg
11.08.2025

NATO-Chef Mark Rutte lobt Donald Trump für dessen Gipfel mit Wladimir Putin – doch hinter den Kulissen wächst in Europa die Sorge vor...

DWN
Politik
Politik Merz erklärt Teilstopp der Rüstungsexporte an Israel – Praxis wohl kaum betroffen
11.08.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz hat den angekündigten Teilstopp von Rüstungsexporten an Israel näher erläutert. Laut einem internen Papier...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luftverkehr: Deutsche Airlines kämpfen mit hohen Kosten und Rückstand
11.08.2025

Der deutsche Luftverkehr wächst langsamer als die Branche erwartet und hinkt der europäischen Konkurrenz deutlich hinterher. Hohe...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie unter Druck: Ukraine-Gespräche belasten Rüstungswerte
11.08.2025

Die Rheinmetall-Aktie steht unter Druck – geopolitische Entwicklungen und enttäuschende Zahlen verunsichern Anleger. Wie stark könnten...

DWN
Politik
Politik Auf Tiktok für die Demokratie: Bundestag startet neue Social-Media-Offensive
11.08.2025

Der Deutsche Bundestag will seine Social-Media-Präsenz ausweiten und künftig auch auf der Plattform Tiktok aktiv sein....

DWN
Immobilien
Immobilien Mietmarkt: Wie KI Wohnen neu organisiert - und welche Start-ups Vorreiter sind
11.08.2025

Mittels KI definieren Proptechs wie Flatfind, Mr. Lodge, Nestermind und Keymatch.ai die Regeln auf dem Mietmarkt neu. Blick auf eine...