Politik

USA beschließen Waffenlieferungen an die Ukraine

Lesezeit: 2 min
02.03.2018 00:11
Die USA haben die Lieferung von Waffen an die Ukraine beschlossen. Russlands Präsident Putin präsentierte das neue russische Waffenprogramm.
USA beschließen Waffenlieferungen an die Ukraine

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die USA haben trotz Protesten aus Russland beschlossen, die ukrainischen Streitkräfte mit moderner Verteidigungstechnik zu beliefern. Wie das Außenministerium in Washington am Donnerstag mitteilte, soll Kiew 210 Anti-Panzer-Raketen und 37 Raketenwerfer des Javelin-Systems im Wert von 47 Millionen Dollar (knapp 40 Millionen Euro) erhalten. Sollte der US-Kongress dem Geschäft zustimmen, können die Waffen binnen zwei Monaten geliefert werden.

Zu den Waffen gehören unter anderem 210 Javelin-Flugabwehr-Raketen und anderes schweres Gerät.

Moskau hatte bereits im Dezember mit Blick auf die Kämpfe im Osten der Ukraine erklärt, das geplante Rüstungsgeschäft werde "zu neuem Blutvergießen" führen.

Das US-Außenministerium hatte damals erklärt, es wolle die Ukraine mit den Rüstungsgütern dabei unterstützen, "ihre Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen und künftige Aggressionen abzuwehren". Die Ausrüstung sei "rein defensiver Natur".

Russland baut als Reaktion auf die jüngsten Spannungen mit den USA und der Nato sein Atomarsenal aus. Präsident Wladimir Putin stellte am Donnerstag vor Abgeordneten gleich mehrere neue Waffensysteme vor, die zum Teil keinerlei Abwehr zulassen sollen. Sein Land sei angesichts der Aufrüstung der USA gezwungen zu handeln, sagte er. Die Stärkung des russischen Militärs solle den Weltfrieden sichern. Die USA hatten im Februar eine neue Atomwaffendoktrin vorgestellt und dabei ausdrücklich auf die Entwicklungen in Russland verwiesen. Die Regierung in Moskau drohte daraufhin Konsequenzen an.

"Sie haben Russland nicht stoppen können", sagte Putin in seiner Rede gut zwei Wochen vor der Präsidentenwahl unter Anspielung auf den Westen. "Jetzt müssen sie sich der neuen Lage bewusst werden und verstehen, dass nichts von dem, was ich heute gesagt habe, ein Bluff ist." Während er die neuen Waffen vorstellte, wurden auf einem Schirm hinter ihm Videoaufnahmen eingespielt, unter anderem von einer neuen Interkontinental-Rakete und einer Laser-Waffe. Zudem sprach Putin von einer neuen atomgetriebenen Rakete, die Ende 2017 getestet worden sei und jeden Punkt auf der Erde erreichen könne - Abwehrsysteme seien dagegen machtlos. Zudem testet Russland nach seiner Darstellung neue Unterwasserdrohnen, die mit Kernwaffen bestückt werden könnten. Ein neuer, kleinerer Atomsprengkopf passe in Marschflugkörper, die ebenfalls nicht abgefangen werden könnten.

Putin sagte, die Amerikaner hätten auf zahlreiche Angebote der Russen zur Abrüstung nicht gehört. Er sehe daher keine Alternative als jetzt auch in Russland aufzurüsten. Putin sagte, Russland habe nicht vor, irgendjemanden anzugreifen.

"Was alles heute hier gesagt wurde wird hoffentlich jeden potenziellen Angreifer ernüchtern", sagte Putin. Aus militärischer Sicht machten die neuen Waffen die Aufrüstung der Nato an der Grenze seines Landes und US-Raketenabwehrsysteme nutzlos. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte in russischen Medien dazu, die von Putin vorgestellten Waffensystem zeigten, dass der Raketenschirm Löcher habe. Schoigu warf der Nato vor, Russland in einen neuen Rüstungswettlauf hineinzerren zu wollen. Die neue Systeme würden dabei helfen, dies zu verhindern.

Russlands Finanzminister Anton Siluanow sagte der Nachrichtenagentur Tass zufolge, eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben sei nicht geplant. Industrieminister Denis Manturow verwies darauf, die von Putin vorgestellten Waffensysteme seien bereits im Militärprogramm für die Zeit bis 2027 enthalten, das im vergangenen Jahr verabschiedet worden war.

Die USA hatten Anfang Februar eine neue Atomstrategie bekanntgegeben. Diese war von Russland, aber auch China und Bundesaußenminister Sigmar Gabriel kritisiert worden. Das US-Verteidigungsministerium will demnach kleinere Atomwaffen mit geringerer Sprengkraft entwickeln, um flexibler auf Angriffe reagieren zu können. In einem Papier wurde darauf verwiesen, dass Russland eine größere Zahl und Vielfalt von Atomwaffen als die USA besitze. Die Regierung in Moskau glaube, dass ein begrenzter atomarer Erstschlag dem Land in Krisen oder kleineren Kriegen einen Vorteil bringen könne. Die USA werfen Russland zudem seit 2014 vor, den INF-Atomwaffenvertrag mit der Entwicklung eines neuen, bodengestützten Marschflugkörpers gebrochen zu haben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Milliardengrab Bundeswehr
29.09.2023

Der neueste Fehlgriff um Funkgeräte, die nicht in die Fahrzeuge passen, für die sie vorgesehen waren, ist nur das jüngste Beispiel für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Saudi-Arabien hält an seinen Förderkürzungen fest – dies könnte sich auszahlen
29.09.2023

Saudi-Arabien treibt die Ölpreise in die Höhe, wirtschaftlich wie strategisch profitiert aber vor allem Russland. Seine jetzige...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen? Ob sich Goldaktien lohnen
29.09.2023

Gold kratzte im Jahr 2023 am Allzeithoch. Doch Goldminenaktien notieren deutlich unter den Höchstständen von 2011. Bietet sich hier eine...

DWN
Politik
Politik Hausbesitzer sollen Heizung mieten, um Klima zu retten
29.09.2023

Die Klima-Sanierung der Heizung ist für viele Haus- und Wohnungseigentümer nicht bezahlbar. Daher kommt die Miete in Mode. Doch auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wie Chinas Dynamik erstickt wird
29.09.2023

Die wirtschaftliche Transformation Chinas zeigt einen Wandel hin zur innovationsgetriebenen Wirtschaft. Die Vorstellung, dass Demokratie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Preisdeckel gescheitert: Russland verkauft sein Öl 30 Prozent teurer
29.09.2023

Die vom Westen verhängte Preisobergrenze für russisches Öl liegt bei 60 Dollar pro Barrel. Doch das Land verkauft seine wichtigste...

DWN
Politik
Politik Schweden will Militär um Hilfe gegen kriminelle Gangs bitten
29.09.2023

Die Bandenkriminalität in Schweden ist abermals eskaliert. Die Lage sei ernst, sagt Regierungschef Kristersson in einer Rede an die...

DWN
Politik
Politik Sorge um Privatsphäre: Bayern ändert Gesetz zu Funkwasserzählern
28.09.2023

Der Einbau von Funkwasserzählern im eigenen Wohnbereich ist für viele Einwohner ein Problem. Sie sind besorgt über die bezogenen Daten...