Politik

Brüssel in Geldnot: EU will Steuer für Plastiktüten einführen

Lesezeit: 1 min
08.03.2013 01:20
Eine Umweltsteuer soll den Kunststoffabfall in der EU reduzieren und zu neuen Innovationen beitragen. Besonders Plastiktüten sind der EU zufolge gefährlich. Die Steuer auf Plastik spielt jedoch auch gleichzeitig wieder frisches Geld in die sich schnell leerenden EU-Kassen.
Brüssel in Geldnot: EU will Steuer für Plastiktüten einführen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell:

Innenminister: Zahl der Rumänen und Bulgaren dramatisch gestiegen

Unter dem Vorwand, mehr für den Umweltschutz tun zu wollen, denkt die EU-Kommission derzeit über eine neue Einnahmequelle nach. Die Kommission überlegt, eine Umweltsteuer auf Kunststoff-Produkte wie Plastiktüten zu erheben. Zusammen mit dem Schauspieler Jeremy Irons, der sich mit dem Film „Trashed“ gegen die Unmengen Plastikmüll richtet, stellte der EU-Umweltkommissar Janez Potocnik am Donnerstag ein neues Grünbuch vor.

Zwar seien Kunststoffprodukte unverzichtbar, so Potocnik, aber eine Umweltsteuer hält er dennoch für notwendig. Marktbasierte Instrumente könnten „die Herstellung und den Verbrauch von kurzlebigen und Einweg-Erzeugnissen aus Kunststoff vermeiden“, sagte er in Brüssel bei der Vorstellung des Diskussionspapiers.

Neben einer derartigen Umweltsteuer auf Plastikprodukte brachte Jeremy Irons aber auch einen Vorschlag ein, wie man die Mengen an Plastikflaschen schnell reduzieren könnte. Man müsse diese nur durch Wasserspender mit den entsprechenden Pappbechern ersetzen, so Irons. Auch wenn diese Methode beispielsweise bei Dreharbeiten nicht immer optimal sei. Bis Anfang

2010 wurden der EU zufolge EU-weit 95,5 Milliarden Plastiktüten in Umlauf gebracht. 92 Prozent davon jedoch nur einmal genutzt. „In nur 50 Jahren stieg die weltweite Kunststoffproduktion von 1,5 Mio. Tonnen im Jahr 1950 auf 245 Mio. Tonnen im Jahr 2008, ein Trend, der sich voraussichtlich fortsetzen wird.“ Das Problem ist, so die Kommission, das gerade die gewünschte Haltbarkeit der Plastiktüten sie so heikel mache. Bis Anfang Juni können EU-Bürger und Unternehmen sich an der Diskussion um das neue Grünbuch beteiligen.

Weitere Themen

Brüderle: Italien muss Hartz IV einführen

Polizei-Einsätze für Stuttgart 21 kosteten 40 Millionen Euro

Krise bei ThyssenKrupp: Aufsichtsrat-Chef Cromme tritt zurück


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...