Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins wie erwartet auf dem bisherigen Rekordtief. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld liege weiterhin bei 0,0 Prozent, teilten die Währungshüter am Donnerstag mit. Dort steht er bereits seit März 2016. Die Euro-Wächter tasteten auch den Strafzins für Banken, wenn diese über Nacht überschüssige Liquidität bei der EZB parken, nicht an. Der sogenannte Einlagensatz beträgt weiter minus 0,4 Prozent.
Die Europäische Zentralbank hat allerdings die Option einer erneuten Ausweitung der vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihekäufe aus ihrem Ausblick gestrichen. Bisher hieß es, im Notfall könne das Programm hinsichtlich Umfang und/oder Dauer noch aufgestockt werden. In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Ausblick führte die Notenbank diesen Passus nicht mehr auf.
Ökonomen argumentieren bereits seit längerem, die Europäische Zentralbank benötige die Option nicht mehr, da der konjunkturelle Aufschwung im Euro-Raum inzwischen stark sei. Die EZB halbierte zuletzt ihr monatliches Kaufvolumen auf 30 Milliarden Euro. Die Transaktionen sollen noch bis mindestens Ende September fortgesetzt werden, wie die EZB bekräftigte. Das Gesamtprogramm ist damit auf 2,55 Billionen Euro angelegt. Ein konkretes Enddatum wurde erneut nicht genannt.
An der Verknüpfung der Wertpapierkäufe mit der Inflationsentwicklung hielten die Euro-Wächter fest.