Politik

EU und NATO üben Manipulation von Websiten

Lesezeit: 1 min
18.03.2018 01:14
Die Bundeswehr übt gemeinsam mit der NATO den Diebstahl von Passwörtern und das Hacken von Websites.
EU und NATO üben Manipulation von Websiten

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

„Auf Einladung der NATO trainiert die Bundeswehr demnächst die Reaktion auf zivile Cybersicherheitsvorfälle. Die Übung findet im Rahmen der gemeinsamen Cyber-Aktionen von EU und NATO statt. Zu den Szenarien gehören die Manipulation von Webseiten oder der Diebstahl von Benutzernamen und Passwörtern. Es sei "unverantwortlich, sich auf derartige Störungen militärisch vorzubereiten. Wie befürchtet, wird das neu gegründete ‚Zentrum Cyberoperationen‘ zur staatlichen Hackertruppe ausgebaut“, sagte der europapolitische Sprecher der Fraktion Die Linke, Andrej Hunko. Die Linke hatte eine Kleine Anfrage gestellt und unter anderem gefragt:

Für wie realistisch hält die Bundesregierung die in der „NATO-Cyber-AbwehrÜbung

Locked Shields 2017" angenommenen Szenarien „Verunstaltung von

Webseiten", „Datendiebstahl von Benutzernamen und Passwörtern", „Übernahme

der Steuerung von militärischen Drohnen"„Ausschalten der Energieversorgung

eines Militärflughafens", „Kontrolle über die Flugzeugbetankungsanlage"?

Die Bundesregierung antwortete: "Aus Sicht der Bundesregierung sind die angenommenen Szenarien sehr unterschiedlich und auch unterschiedlich realistisch, aber technisch plausibel."

Das „Zentrum Cyberoperationen“, das aus der „Gruppe Computer Netzwerk Operationen“ hervorging, nimmt in 2018 an mindestens drei NATO-Cyberübungen teil. Frühere Übungen simulierten unter anderem Cyberangriffe auf das Stromnetz, die Übernahme der Steuerung von Drohnen und die Kontrolle über Anlagen eines Flughafens. Die Bundesregierung hält die Szenarien für „unterschiedlich realistisch, aber technisch plausibel“.

Andrej Hunko weiter:

„Auch die Krisenmanagementübungen der Europäischen Union ‚PACE‘ beinhalten Cyber-Szenarien. Die Bandbreite reicht von Falschmeldungen über Phising-Mails bis hin zu Cyberangriffen. Einige der Manöver gingen bis zur Schwelle eines bewaffneten Angriffs.

Die zivil-militärischen Cyberübungen sind politisch äußerst problematisch, denn sie folgen den geopolitischen Prioritäten der Europäischen Union und der NATO. Als Feinde gelten dabei Russland, China und globalisierungskritische Organisationen. Mit den Veranstaltungen beanspruchen EU und NATO die Vorherrschaft im Cyberspace. Sie richten sich vor allem gegen Russland. Die vielfach behauptete russische Urheberschaft von Cyberangriffen beruht jedoch nie auf Beweisen, sondern nur auf Annahmen und Indizien. Das einseitige Bild soll militärische und geheimdienstliche Maßnahmen des Westens rechtfertigen.“


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....