Finanzen

Lagarde fordert höhere Inflation in Deutschland

Mit höheren Löhnen und Preisen in Deutschland könne den angeschlagenen Euro-Ländern geholfen werden, sagt IWF-Chefin Christine Lagarde. An die EZB appelliert Lagarde, den Leitzins weiter zu senken.
08.03.2013 16:54
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Bundesbank unterdrückt Bericht: Südeuropäer sind reicher als die Deutschen

Jetzt, da sich die finanziellen Ängste etwas gelegt hätten, wäre es für Europa an der Zeit, mehr zur Bekämpfung der Krise zu unternehmen, sagte IWF-Chefin Lagarde auf einer Konferenz. „Die Geldpolitik kann dem noch weiter entgegenkommen“, so Lagarde, „wir glauben, dass es noch einen begrenzten Spielraum für eine weitere Senkung des Leitzinses gibt“. EZB-Chef Mario Draghi hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass die Europäische Zentralbank mit ihrem Latein am Ende ist (hier).

Aber das Wiederherstellen eines „Gefühls der Ausgeglichenheit bedeutet auch eine niedrigere Inflation und Lohnwachstum im Süden“. Es könnte aber auch „so etwas wie eine höhere Inflation und Lohnwachstum in Ländern wie Deutschland bedeuten“, ergänzte Lagarde. „Auch das ist ein Aspekt der paneuropäischen Solidarität.“

Möglicher Weise müssen die europäischen Politiker auch weniger auf die Reduzierung des Defizits achten, um das Wirtschaftswachstum nicht zu untergraben. Es gehe schließlich darum sowohl den von der Rezession betroffenen Menschen zu helfen als auch die Finanzmärkte zu beruhigen. Schließlich sei eine Verbesserung der Stimmung nicht automatisch in höhere Jobs und Einkommen zu übersetzen, fügte Lagarde hinzu. „Das hilft vielleicht den Märkten, aber noch nicht den Menschen.“

Weitere Themen

Fitch senkt Italien-Rating auf BBB+

Sonntagsfrage: Mehr Macht für die Großen, FDP und Piraten nicht im Bundestag

Neuer BER-Chef Mehdorn: „Ich kann nicht zaubern“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...