Finanzen

Indien verbietet alle Geschäfte mit Kryptowährungen

Indien hat alle Geschäfte mit Kryptowährungen verboten. Zugleich prüft die Zentralbank die Schaffung einer staatlichen Digitalwährung.
06.04.2018 17:16
Lesezeit: 1 min

Indien geht vehement gegen Geschäfte mit Kryptowährungen vor. Die Notenbank teilte am Donnerstag mit, ab sofort dürften keine von ihr regulierten Finanzinstitute Geschäfte mit individuellen oder wirtschaftlichen Einrichtungen mehr machen, die mit virtuellen Währungen handeln. Für diejenigen, die dies bereits machten, werde eine Frist bekanntgegeben, solche Geschäftsbeziehungen zu beenden.

Zur Begründung gaben die Währungshüter Sorgen um Verbraucherschutz, Marktintegrität und Geldwäsche an. „Obwohl die internationale Reaktion auf Kryptowährungen nicht einheitlich ist, so herrscht doch die einheitliche Vorstellung weltweit vor, dass diese Währungen die Geldwäsche-Gesetze sowie die Regulierung und damit die Integrität des Marktes und der Finanzströme negativ beeinflussen können“, sagte der Gouverneur der Reserve Bank of India, BP Kanungo.

Zugleich lässt die Notenbank jedoch prüfen, eine eigene Kryptowährung einzuführen. Es sei eine abteilungsübergreifende Gruppe gebildet worden. Diese solle bis Ende Juni einen Bericht erstellen, der die „Wünschbarkeit und Machbarkeit, eine Digitalwährung der Zentralbank einzuführen“, analysiert.

Die Überlegungen der Zentralbank, eine eigene digitale Währung zu kreieren, ist besonders vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass die Regierung die Schaffung einer bargeldlosen Gesellschaft als Ziel ausgegeben hat. In diesem Kontext wäre eine staatliche Kryptowährung nur konsequent.

Indien hatte Ende des Jahres 2016 überraschend die beiden größten Banknoten für ungültig erklärt und damit ein monatelanges Chaos ausgelöst, welches sich zudem negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirkte.

Auch Thailand hatte Finanzinstituten den Handel mit Kryptowährungen untersagt und in der vergangenen Woche neue Regulierungen angekündigt. Einige asiatische Länder, die zum Teil Krypto-Hochburgen sind - wie China und Südkorea -, haben sich zuletzt als Vorreiter einer schärferen Regulierung hervorgetan. Zudem hatten Google, Facebook und Twitter Werbung für Kryptowährungen wie Bitcoin von ihren Portalen verbannt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen BMW-Aktie: Grüner Move beim bayrischen Autobauer – neuer iX3 besteht zu einem Drittel aus Recycling
17.08.2025

Mit dem neuen iX3, dem ersten Elektroauto der neuen Klasse, verfolgt BMW erstmals einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung seines...

DWN
Politik
Politik Tarnung 4.0: Bundeswehr rüstet sich für urbane Einsätze
17.08.2025

Die Bundeswehr stellt ihre Kampfbekleidung auf Multitarn um. Ab 2026 soll der Multitarndruck das alte Flecktarnmuster ablösen. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenturbulenzen? So machen Sie Ihr Wertpapierdepot krisenfest
17.08.2025

Börsenkurse schwanken, politische Unsicherheiten nehmen zu – und das Depot gerät ins Wanken. Wie schützen Sie Ihr Vermögen, ohne...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitale Erschöpfung: Wie Technologien helfen können, die Überlastung durch Technologien zu lindern
17.08.2025

Müde, obwohl Sie ausgeschlafen sind? Reizbar, obwohl nichts passiert ist? Der Grund könnte digitale Erschöpfung sein – ein stiller...

DWN
Finanzen
Finanzen Gruppeneffekt an der Börse: Wenn Freunde das Portfolio steuern
17.08.2025

Unsere finanziellen Entscheidungen sind oft weniger durchdacht, als wir glauben. Menschen in unserem Umfeld können erheblichen Einfluss...

DWN
Panorama
Panorama Dienstleister für Visa und ETA: Zwischen Hilfe und Abzocke – was Sie wissen müssen
17.08.2025

Reisen wird komplizierter: In vielen Ländern reicht der Reisepass nicht mehr. Visa, ETA oder digitale Einreisekarten sind nötig....

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerhinterziehung: Zahl der Betriebsprüfungen geht seit Jahren zurück - das bringt Probleme mit sich
17.08.2025

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung ist immer wieder ein erklärtes Ziel der Politik. Doch in der Realität gibt es immer weniger...

DWN
Technologie
Technologie Bionik, KI und Robotik: Der Innovationsschub, der alles verändert
16.08.2025

Von der Bionik bis zur KI-Konvergenz: Neue Technologien versprechen einen Innovationssprung – und könnten Wirtschaft, Gesellschaft und...