Die Wahrscheinlichkeit, dass in Italien nach den jüngsten Wahlen tatsächlich eine neue Regierung zustande kommt, ist noch immer sehr gering, auch wenn Bersani zuletzt auf Beppe Grillo zuging (hier). Die neue Regierung jedenfalls steht vor großen Herausforderungen, ein angeschlagener Bankensektor, steigende Zinssätze und eine schwache italienische Wirtschaft (1000 Insolvenzen pro Tag – hier). Wirklich Hilfe von der EU erwartet Beppe Grillo jedoch gar nicht erst. „De facto ist Italien doch schon aus dem Euro“, sagte der Chef der Movimento Cinque Stelle (M5S) de Bloomberg Business Week. Die nordeuropäischen Staaten würden Italien sowieso nur so lange halten, bis die Investitionen ihrer Banken in italienische Bonds wieder reingeholt worden seien. „Dann werden sie uns fallen lassen wie eine heiße Kartoffel“, so Grillo.
Genau da liege das Problem: „Unsere Schulden erwürgen uns. Und wir sind Schuldner bei den deutschen und französischen Banken. Sie wollen unser Geld. Was wir brauchen, ist ein Schuldenschnitt. Wir reden nicht über den Euro. Wir reden über die Milliarden-Schulden, die wir nie zurückzahlen können. Sie fressen uns auf. Wir können aber nicht pleitegehen. Denn wenn Italien in die Pleite rutscht, reißen wir ganz Europa mit in den Abgrund.“