Am Montagnachmittag trat der deutsche Regierungssprecher Seibert vor die Presse und wiederholte die vor fünf Jahren ausgesprochene Sicherheit für deutsche Einlagen (hier). Dies zeigt, dass die Entscheidung auf zypriotische Bankkonten zuzugreifen, in ganz Europa eine große Unsicherheit über die eigenen Einlagen ausgelöst hat. Mohamed El Erian, der Chef des größten Vermögensverwalters der Welt, spricht in einem Interview mit der CNBC von zwei „Dynamit-Stangen“, die die europäischen Politiker damit am Wochenende gezündet hätten. Sein Wort hat besonderes Gewicht, weil er über die Investments von Milliarden entscheidet - unter anderem auch darübr, ob Staatsanleihen noch eine interessante Sache sind.
„Durch die Einbindung der kleinen Bankkunden riskieren sie soziale sowie politische Unruhen und einen Ausstieg Zyperns aus der Eurozone“, sagte der Pimco-Chef. Darüber hinaus haben sie aber auch „die Heiligkeit der europäischen Bankeinlagen infrage gestellt“, fügte er hinzu. Europa verfolge einfach zu viele Ziele und habe zu wenige Instrumente. Seiner Meinung nach lasse das politische System die europäische Idee scheitern. Es sei gut, dass noch kein Bank Run stattgefunden habe, denn wenn dieser einmal gestartet sei, sei es nur rational, sich daran zu beteiligen, so El Erian. Aber noch „ist es zu früh, einen Sieg zu erklären“. Die Bürger „verlieren das Vertrauen in die politische Ordnung etablierter Unternehmen und politischer Parteien“, warnte El Erian.