Großbritanniens neuer Außenminister Jeremy Hunt drängt auf stärkere EU-Sanktionen gegen Russland. Die Europäische Union müsse "Schulter an Schulter" mit den USA gehen, die jüngst neue Sanktionen gegen Russland verhängt haben, heißt es in Auszügen einer Rede, die Hunt am Dienstag in Washington halten will, laut Reuters. Russlands Präsident Wladimir Putin habe die Welt "zu einem gefährlicheren Ort" gemacht. Die EU müsse den Druck erhöhen, damit sich Russland an internationale Regeln halte. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf Großbritannien vor zu versuchen, seinen Russland-Kurs der EU und den USA aufzuzwingen. Großbritannien überschätze sich aber, zitierten russische Nachrichtenagenturen den Minister.
Das Vereinigte Königreich, die EU und die USA machen Russland für einen Nervengift-Anschlag auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal im englischen Salisbury verantwortlich. Die Regierung in Moskau weist die Anschuldigungen zurück. Die USA haben wegen des Falls Sanktionen verhängt, die die russischen Märkte und den Rubel auf Talfahrt geschickt haben. Sollte eine neue Sanktionswelle folgen, dürfte dieser Trend verstärkt werden.
Lawrow sagte in Sotschi, ein Land, das die Europäische Union verlasse, versuche, dieser EU seine Außenpolitik zu diktieren. Dasselbe versuche Großbritannien nun offenbar auch mit den USA. Russland habe Großbritannien mehrfach angeboten, über Probleme in den bilateralen Beziehungen zu sprechen. Das sei aber stets in "selbstherrlichen Manier" abgelehnt worden.