Politik

Putin sagt „Njet“: Keine Kredite für Zypern

Die Verhandlungen Zyperns mit Russland sind offenbar gescheitert. Es gibt keine neuen Kredite aus Moskau. Offenbar haben die für den Kreml entscheidenden Oligarchen ihr Kapital längst in Sicherheit gebracht. Nun müssen die Zyprioten reumütig an einen Tisch mit der EU zurückkehren.
21.03.2013 13:41
Lesezeit: 1 min

Der zyprische Finanzminister wollte laut eigenen Angaben bessere Konditionen für einen 2016 auslaufenden Kredit erreichen. Forderungen nach neuen Krediten hat die russische Seite nun offenkundig abgelehnt. Doch Sarris will weiter verhandeln. Sein Hauptziel bleibe die Rekapitalisierung der zyprischen Banken, denen die EZB den Geldhahn abdrehen will (mehr hier).

Es wird offenbar weiter verhandelt, allerdings ist unklar, ob die Russen nicht vielleicht Informationen darüber haben, dass die Oligarchen ihr Geld schon längst aus Zypern abgezogen haben - und daher eine Intervention in die stürzenden Banken aus russischer Sicht gar nicht mehr nötig ist. Allerdings wird befürchtet, dass die russische Mafia blutige Rache für die geplante Konfiszierung ihrer Guthaben üben werde (mehr hier).

Bereits am Mittwoch verhandelte der zyprische Finanzminister Michael Sarris mit seinem russischen Amtskollegen Anton Siluanow, um Hilfen für sein Land zu erreichen. In diesem Zusammenhang  wurde auch über russische Investitionen in den zyprischen Bankensektor spekuliert (mehr hier).

Sarris vertrat in Moskau den Standpunkt, eine Lösung der zyprischen Schuldenkrise sollte auch im Interesse Russlands sein. In den Gesprächen ging es auch um Investitionen in den zyprischen Erdgassektor. „Banken und Erdgas sind Chancen, auf die wir die Zusammenarbeit und die Unterstützung von Russland gründen können“, zitiert ihn die FT.

Russland muss sich zwischen zwei Übeln entscheiden. Entweder nimmt es hin, dass viele Russen in Zypern viel Geld verlieren. Oder es ist dazu bereit, weitere ungewisse Kredite oder Krediterleichterungen an Zypern zu finanzieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...