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IBM-Studie: Die meisten Zentralbanken wollen staatliche Kryptowährungen

Auch wenn die meisten Zentralbanken noch unzufrieden mit der Effizienz von Blockchain sind, so halten sie die Ausgabe von eigenen Digitalwährungen dennoch für richtig.
27.10.2018 01:28
Lesezeit: 3 min

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IBM-Studie: Die meisten Zentralbanken wollen staatliche Kryptowährungen

Laut einem neuen IBM-Forschungsbericht sind die meisten befragten Zentralbanken der Ansicht, dass sie eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) ausgeben sollten, obwohl sie nicht sicher sind, ob die Blockchain-Technologie ihr Kosten- und Effizienzpotenzial ausschöpfen kann.

Der am Freitag veröffentlichte Bericht von IBM und der Denkfabrik OMFIF hat zwischen Juli und September die Meinungen von 21 Zentralbanken zum Thema CBDCs und Distributed-Ledger-Technologie untersucht.

Von den 21 befragten Zentralbanken testen 38 Prozent bereits eine CBDC für Interbank-Transaktionen. Obwohl 62 Prozent der Befragten derzeit nicht in diesem Bereich tätig ist, sind der Studie zufolge die meisten Zentralbanken der Ansicht, dass sie eine eigene digitale Währung einführen sollten.

Der Bericht fügt hinzu, dass eine digitale Zentralbankwährung dazu beitragen könnte, das Kreditrisiko zu beseitigen und "die Stabilität des Werts des Tokens sicherzustellen". Allerdings teilten die Befragten auch ihre Bedenken darüber mit, ob die Distributed Ledger Technology (DLT) in diesem Bereich ihr Versprechen halten kann.

In der Studie sagten 61 Prozent der Zentralbanken, dass eine Blockchain möglicherweise nicht notwendig ist, da sie während der Tests nur geringe Effizienzgewinne beobachten konnten, da sich die Technologie noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet.

Unterdessen geben 76 Prozent der Befragten an, dass sie unsicher bleiben, ob "DLT in der Lage sein wird, sein Versprechen einzulösen, insbesondere in Bereichen wie der Regulierung", heißt es in dem Bericht.

Der Bericht listet alle bestehenden Fälle auf, in denen die Zentralbanken verschiedene Projekte testen, die DLT bei grenzüberschreitenden Transaktionen nutzen, wie zum Beispiel das Projekt Casper von der Bank of Canada und das Projekt Khokha der Bank von Thailand.

Er stellt weiter fest, dass keine der geprüften Fallstudien der Zentralbanken die Möglichkeit beinhaltet, ihre Zahlungssysteme in naher Zukunft radikal zu überarbeiten. Die meisten seien mit bestehenden RTGS-Plattformen [Echtzeit-Brutto-Abwicklung] zufrieden.

Die Zentralbanken seien derzeit der Ansicht, dass die Blockchain-Systeme noch verbessert werden müssen, bevor Probleme wie Skalierbarkeit und Geschwindigkeit behoben werden können.

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